Das Vogtland Theater Plauen ist ein lebendiges Zeugnis des 20. Jahrhunderts. Bildersturm, Vandalismus und Zerstörung konnten dem Haus auf Dauer nichts anhaben.
Dass Unterdrückungsregime zum Ausdruck ihrer Ideologie Architektur umfunktionieren, zeigt das Theater in Plauen auf ganz plastische Weise. Den einst prunkvollen Bau verwandelten die Nationalsozialisten während einer zweimonatigen „Umgestaltung“ und durch systematische Zerstörung der Stuckarbeiten im Zuschauerraum zu einem kargen, schmucklosen Saal. Erst nachdem das Theater während des Krieges nahezu dem Erdboden gleich gemacht wurde, konnte durch den Wiederaufbau in den folgenden Jahrzehnten der notwendige Glanz wieder einziehen. Noch zu DDR-Zeiten wurde das Theater umfassend rekonstruiert: In Anlehnung an historischen Vorlagen bekam das Theater seine alte Würde zurück. Vor wenigen Jahren brachte ein Dachbodenfund außerdem einen sogenannten Wolkenapparat zum Vorschein. Dieses Multifunktionslichtgerät der allerersten Generation konnte wieder zum Laufen gebracht werden und erinnert die Besucher heute an die große Zeit der 1920er Jahre.
Durch die Fusion mit dem Vogtland-Theater in Plauen können die Besucher mittlerweile vom erweiterten Ensemble profitieren. Beide Häuser zeigen Musiktheater, Puppentheater, Schauspiel, Ballett und betreiben ein eigenes Orchester.