Expertenwissen

Unsere Experten

PROF. DR. MED. KARL-LUDWIG RESCH: Der Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin lehrt an Hochschulen in Deutschland und den USA. Der Experte für Naturheilkunde veröffentlichte mehr als 350 wissenschaftliche Arbeiten und steht heute dem Deutschen Institut für Gesundheitsforschung vor.

ANDRÉ UHLIG: Auf einer persönlichen Wasser-Entdeckungsreise ist er der perfekte Begleiter. Der Dresdner ist ausgebildeter „Wassersommelier“ und in dieser Funktion führt er Gastronomen, Mediziner oder andere Interessierte in die Geheimnisse des Wassers ein. 

ELLEN KAETTNISS: Yogalehrerin BDY/EYU, Heilpraktikerin und Leiterin des Zentrums für Yoga und Therapie in Chemnitz bietet im Hotel „Forstmeister“ regelmäßiges Basenfasten an, kombiniert mit Yoga. 

Inhaltsverzeichnis
1. Mitten im Leben - mit starkem Rücken
2. Wasser – Durstlöscher mit vielen Talenten
3. Fasten für die Balance
4. Sauna - beliebtes Wechselbad

Wie wichtig der Rücken ist, merkt man meist erst, wenn die Schmerzen kommen. Prävention im Alltag ist daher ratsam. Obwohl der Rücken für unser Leben so wichtig ist, gehen wir oft sehr nachlässig mit ihm um: Lange Tage im Bürostuhl oder Auto, wenig Bewegung und eine falsche Körperhaltung beim Heben schwerer Lasten. Rückenschmerzen, Bandscheibenprobleme oder der „Hexenschuss“ sind oft die Quittung dafür. Dabei lässt sich ein rückengesunder Alltag oft ohne großen Aufwand realisieren. Die wichtigsten Punkte heißen Abwechslung und Bewegung. Wer beruflich viel sitzen muss, sollte regelmäßig die Haltung wechseln und gelegentlich ein paar Schritte gehen. Wenn die Kaffeeküche gleich nebenan ist: Warum nicht mal bei den Kollegen eine Treppe höher auf einen Kaffee vorbeischauen?

Gleiches gilt für alle, die lange stehen müssen: regelmäßige Bewegungspausen einplanen und nicht dauerhaft in einer Position verharren. Diese Bewegungsfreude sollte sich idealerweise über den ganzen Tag ziehen. Wer öfter mal die Treppe anstelle des Aufzugs nimmt, tut seinem Kreislauf und dem Rücken etwas Gutes. Der Arbeitsweg wird mit dem Fahrrad zu einem sportlichen Muntermacher und nach der Mittagspause ist oft noch Zeit für einen kleinen Spaziergang. Nur: Man muss es eben auch tun! Aus diesem Grund sind regelmäßige Routinen ein guter Plan, um sich an einen rückenbewussten Alltag zu gewöhnen. Dazu sollte mindestens eine feste Sporteinheit pro Woche gehören – von Gymnastik bis Inlineskating reichen die Möglichkeiten rückenfreundlicher Aktivitäten. 

Ein wichtiger Rat zum Schluss: Ruhe bewahren! Viele Rückenleiden sind Ausdruck körperlicher und seelischer Anspannung, oft auch von Stress. Vielfach können deshalb Entspannungsübungen für mehr körperliches Wohlbefinden sorgen, ebenso die Klärung von Konflikten oder der Abbau von Stressfaktoren. 

„Der Rücken braucht Bewegung, keine Schonung.“ Bei Rückenschmerzen setzen viele Menschen auf Ruhe. In aller Regel ist jedoch das Gegenteil die bessere Option, weiß PROF. DR. MED. KARL-LUDWIG RESCH.

Ein kräftiger Rückenschmerz kann einen Menschen ziemlich niederstrecken. Liegen bleiben oder aufstehen?
Aufstehen und bewegen ist meist die beste Therapie. Allerdings muss man hier bei der Ursache unterscheiden: Ist der Rückenschmerz etwa beim Sport, beim Heben eines schweren Gegenstands etc. aufgetreten, ist oft ein Arztbesuch ratsam, um unbedingt behandlungsbedürftige Nervenverletzungen auszuschließen. Meist kann ein Betroffener aber keine konkrete Ursache für den Schmerz benennen, das sind weit über 80 Prozent der Fälle. Dann empfiehlt sich die Kombination „Schmerzmittel plus Bewegung plus Wärme“.

Das Schmerzmittel allein genügt nicht?
Wer schnell wieder mobil sein will, muss sich viel bewegen. Eine heiße Fangopackung oder ein Wärmepflaster machen das leichter, weil die Durchblutung angeregt wird, die Muskulatur entspannt und sich Blockaden lösen. Der Verzicht auf Schmerzmittel ist übrigens nicht ratsam: Schmerzt der Rücken, schont der Körper unbewusst den Bereich, in dem er dort die Haltemuskeln besonders anspannt. Schnell kommt dann noch der gefürchtete und ebenfalls schmerzhafte „Muskelhartspann“ dazu.

Kommen Rückenschmerzen vom Bandscheibenvorfall?
Untersucht man Menschen mit Rückenschmerzen, findet man häufig einen Bandscheibenvorfall – oft hat er sich irgendwann völlig unbemerkt zugetragen. Das heißt aber noch lange nicht, dass aktuelle Schmerzen dadurch verursacht sind. Die gute Nachricht deshalb: Meist sind nicht die Bandscheiben, sondern muskuläre Verhärtungen Ursache der Rückenschmerzen. Und die kann man, wie bereits dargestellt, schnell wieder loswerden. Klar ist aber auch: Wenn sich innerhalb einer Woche keine Besserung einstellt, ist ein Besuch beim Hausarzt oder Orthopäden unbedingt ratsam.

Wer Wasser uninteressant findet, weiß wahrscheinlich nicht genug darüber. Denn man muss kein „Wassersommelier“ sein, um dem Wasser ein paar überraschende Geheimnisse zu entlocken. Jedes Kind kennt die belebende Seite von frischem Wasser: Direkt aus dem Gartenschlauch erfrischt es den Körper in der Sommersonne oder löscht bei langen Wanderungen aus einer kühlen Quelle den Durst. Doch das wertvolle Nass kann weit mehr sein als ein Durstlöscher. Es bereitet feinen Genüssen die Bahn oder bringt den Körper in die Balance. Wasser kann das Wohlbefinden fördern und für den inneren Ausgleich sorgen – wenn man sich darauf einlässt.

„Natürlich werde ich oft gefragt, was denn das beste Wasser sei“, sagt ANDRÉ UHLIG – „aber das ist eigentlich die falsche Frage.“ Vielmehr hänge die Auswahl eines passenden Wassers von vielen Faktoren ab – von den Bedürfnissen des Körpers, von der Jahreszeit – und nicht zuletzt auch vom persönlichen Geschmack.

Trinkwasserqualität aus vielen Quellen Mehr als 500 unterschiedliche Mineralwässer gibt es in Deutschland. Jedes davon ist amtlich geprüft und unterscheidet sich von jedem anderen durch seinen Ursprung. Jeder Quellort steht für einen anderen Weg des Wassers durch die Gesteins- und Bodenschichten, die sich ganz unterschiedlich auf das Wasser auswirken. Über sehr, sehr lange Zeit sickert es durch diesen gewaltigen natürlichen „Filter“. Dabei reichert es sich mit Mineralstoffen an, verliert Sauerstoff, während die antioxidative Qualität zunimmt. Man könnte auch sagen: Das Wasser „reift“. Anders sieht es aus bei der „Rohrperle“, dem Leitungswasser. Das ist europaweit zumeist von hoher Qualität, aber wesentlich jünger und sauerstoffreicher. In den Ballungszentren kommt in der Regel ein Mix aus Oberflächen- und Grundwasser aus der Leitung, in flussnahen Gebieten ist gelegentlich auch „Uferfiltrat“ dabei. Trinkwasserqualität kommt deutschlandweit aus jedem Wasserhahn, auch wenn sich die Inhaltsstoffe regional unterscheiden. Das einzige Problem – man kann sich vor Ort nicht für ein anderes Wasser entscheiden. Manche setzen deshalb für den Trunk aus der Leitung auf spezielle Filtersysteme. Viele greifen dennoch bevorzugt zum Trinkwasser aus der Flasche.

Die „Sprudelfrage“ ist nicht alles Beim Mineralwasser beginnt jedoch die Qual der Wahl, denn jedes Mineralwasser ist einzigartig in seiner gewachsenen Zusammensetzung. Der eine mag es mit wenig oder viel Sprudel, der andere eher sanft und still. Was rät der Experte? „Richtig interessant wird es erst bei den Inhaltsstoffen.“ Für den Sommer, wenn der Körper schwitzt und neben Flüssigkeit auch Mineralien verliert, empfiehlt er gern „hochdosiertes“ Mineralwasser – das hält den Stoffwechsel auf Zack. Allerdings, so Uhlig, müsse man Mineralwasser mit über 1.500 Milligramm Mineralstoffen pro Liter oft lange suchen. Zum genussvollen Essen empfiehlt André Uhlig häufig ein Wasser mit mittlerem Mineralstoffgehalt zwischen 500 und 1.500 Milligramm pro Liter. „Aber in Sachen Genuss ist es beim Wasser wie beim Wein: die eigene Erfahrung und persönliche Vorlieben machen den Unterschied.“ Erfahrene Wassertrinker wählen zu unterschiedlichen Speisegängen oft auf andere Wässer: Zum Salat ein leichtes Wasser mit wenig Mineralien, beim Hauptgang mit etwas höherer Mineralisierung und zum Dessert darf das Wasser dann zum säuerlichen Gegenüber der Süßspeise werden. Und nach einem opulenten Mahl rät Uhlig gern zu einem Kaffee nebst Mineralwasser viel Natriumhydrogenkarbonat – „das wirkt bei Völlegefühl oft Wunder und ist nicht nur für Autofahrer eine gute Alternative zum Verdauungsschnaps“.

Genuss-Experiment für Kaffee-Liebhaber
Viele Hobby-Baristas kennen sich bei der Kaffeezubereitung bestens mit vielen Details aus: Röstung, Mahlgrad, Bohnensorte. Doch wie sieht es mit dem Wasser aus? Schließlich macht es 99 Prozent des Kaffees aus … Zum „Tasting“ empfehlen sich neben Leitungswasser drei bis fünf verschiedene „stille“ Mineralwässer mit einem Mineralstoffgehalt bis zu 500 Milligramm pro Liter. Gut möglich, dass sich die bisherige Lieblingsbohne von einer völlig neuen Seiten zeigt … Ausprobieren lohnt sich!

Drei persönliche Fragen an „Wassersommelier“ André Uhlig:

Was fasziniert Sie am Wasser?
Ich habe gelernt, dass man mit etwas Wissen über das Wasser und seine Ressourcen enorm viel für die eigene Lebensqualität tun kann. Diese persönliche Erfahrung gebe ich gern weiter – durchaus auch mit Leidenschaft.

Schlichtes Wasser als Genussmittel – wie passt das in eine Welt voller exotischer Speisen?
Ich nehme wahr, dass Nachhaltigkeit und bewusster Genuss heute für viele Menschen an Bedeutung gewinnt. Deshalb passt es sehr wohl in die Zeit, in der scheinbaren Einfachheit des Wassers eine grandiose Vielfalt zu entdecken, die sich aus der Natur und unserer Umgebung speist.

Was waren für Sie die wichtigsten „Aha-Effekte“ bei der Beschäftigung mit Mineralwasser?
Die Vielfalt an Nuancen und Wirkungsweisen auf den menschlichen Organismus oder die zahlreichen Herkunftsorte kennenzulernen, finde ich ungemein faszinierend. Hinzu kommt die gesellschafts- und kulturhistorische Bedeutung durch die gesamte Menschheitsgeschichte – ein unheimlich spannendes Thema …

Im Alltag kommt es oft zu kurz: das innere Gleichgewicht. Zeitdruck, hastige Mahlzeiten und ein voller Kopf stören immer wieder die Balance. Weil aber das Bewusstsein dafür wächst, werden Fasten- oder Detox-Angebote immer beliebter. Das Ziel: die Seele zur Ruhe kommen lassen und den Körper durch bewusste Ernährung reinigen. Bewährt haben sich solche Techniken schon seit Jahrhunderten, etwa in den Klöstern. Bei modernen Fastenangeboten wird der bewusste Verzicht mit aktuellen Erkenntnissen aus der Ernährungswissenschaft kombiniert. Besonders das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper steht dabei häufig im Fokus. Einige Fragen dazu an ELLEN KAETTNISS.

Warum Basenfasten?
Die meisten Menschen essen zu viele säurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Zucker und Brot. Basische Nahrung wie Obst, Gemüse und frische Kräuter kommen oft zu kurz. Deshalb setzen wir bei unseren Fastentagen auf solche basenbildenden Speisen.

Wie passt Yoga dazu?
Wohlbefinden ist nur möglich, wenn wir in Balance sind. Yoga schafft diese Balance. Durch Körper- und Atemübungen wird der Körper aktiviert, der Stoffwechsel angeregt. Meditations- und Entspannungstechniken helfen loszulassen, Ärger und Stress abzubauen und sorgen damit für ein inneres Gleichgewicht.

Und nach dem Fasten ist alles gut?
Unser Vier-Tages-Programm ist nur ein Baustein: Wir können damit einen Grundstein legen, um das Bewusstsein für das Thema Ernährung und die eine oder andere Veränderung im Alltag zu schärfen. Deshalb kommen viele Kursteilnehmer auch immer wieder.

Die Sauna hat eine große Fangemeinde in Deutschland und viele Menschen schätzen den entspannenden Ausgleich zum Alltag. Was dabei im Körper geschieht, weiß PROF. DR. MED. KARL-LUDWIG RESCH.

Was passiert eigentlich mit uns in der Sauna?
Beim Saunieren wirkt Wärme auf den Körper ein. Diese Wärme wird über die kleinen Blutgefäße der Haut nach innen „abgeleitet“, der Körper erwärmt sich im Sinne eines „künstlichen Fiebers“. Die Durchblutung steigt, Herz und Kreislauf werden aktiviert, Adrenalin wird ausgeschüttet, Stoffwechsel und Immunsystem werden stimuliert. Die kurze Kaltwasseranwendung nach dem Saunagang setzt einen gegenteiligen Reiz, das anschließende warme Fußbad wirkt ausgleichend und stimmt den Körper auf die Ruhephase ein.

Was macht die Ruhe so entscheidend?
Die starken Wärme- und Kältereize wirken auf den Körper wie Ausschläge eines Pendels und „provozieren“ eine „Abbremsungsreaktion“ des Körpers, öffnen also die Türe zu besonders tiefer Entspannung. Die müssen wir natürlich zulassen und im Ruheraum möglichst auf „aktivierende“ äußere Reize wie Musik, Bilder oder intensive Gespräche verzichten.

Welche positiven Effekte darf man von der Sauna erwarten?
Der beschriebene Entspannungseffekt ist eine Sofortwirkung, die sich nach jedem Gang in die Sauna einstellt. Regelmäßiges Saunieren wirkt darüber hinaus wie regelmäßiges Training, das bekanntlich die Fitness steigert: es stärkt das Immunsystem, der gesamte Stoffwechsel des Körpers funktioniert besser und reagiert „gelassener“ auf äußere Einflüsse oder Belastungen, das allgemeine Wohlbefinden steigt spürbar an. Daneben ist die Sauna eine gute „Zugangspforte“ zu uns selbst.

Was bedeutet das?
Wir vertrauen heute (leider) meist nur noch auf technische Messgeräte, dabei kann uns unser Körper viel zuverlässiger und umfassender erzählen, was uns wirklich guttut. Das gilt beispielsweise für die Saunadauer: Die Sanduhr kann nicht wissen, ob wir gerade fit und entspannt sind oder übermüdet und angeschlagen. Der Körper dagegen spiegelt jede Sekunde wider, ob alles im grünen Bereich ist oder ob es langsam reicht. Wer besonders lange auf der obersten Bank aushält, tut seinem Körper nicht unbedingt einen Gefallen – Saunieren ist schließlich kein Wettbewerb.

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