Die Burg Rabenstein, am westlichen Stadtrand von Chemnitz gelegen, gehört zu den ältesten und bedeutendsten Bauwerken der Stadt. Die Anlage, entstand im 12. Jahrhundert und wurde in der Folgezeit immer wieder erweitert und verändert. Ihr besonderer kulturgeschichtlicher Wert beruht in erster Linie auf der für Deutschland einzigartigen Ausmalung der historischen Tafelstube im Palas, die einen Zyklus von Tieren und Fabelwesen aus der Zeit um 1625 zeigt. Die von einem unbekannten Künstler ausgeführten Malereien entstanden im Auftrag der Familie von Carlowitz, die seit 1619 im Besitz der Burg war. Einer der bedeutendsten Vertreter dieser Familie ist Hans Carl von Carlowitz. Er wurde vor 380 Jahren, im Dezember 1645, im damaligen Oberrabenstein geboren. In seiner Funktion als späterer Oberberghauptmann erlebte er die vom Montanwesen
versursachte Umweltzerstörung im Erzgebirge. 1713 veröffentlichte er seine Schrift Sylvicultura oeconomica und schon darin entwickelte er das Leitbild der Nachhaltigkeit, ein bis in unsere Gegenwart wirkender Entwicklungsansatz.