PURPLE PATH und weitere Highlights
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Zu den Skulpturen des PURPLE PATH sollen Ausstellungen, Veranstaltungen und Aktionen mit Künstlerinnen und Künstlern aus ganz Europa kommen – in Museen, Handwerksbetrieben oder Fabriken. Der Sächsische Jakobsweg wird zum Bestandteil des violetten Pfads, der auch historische Bergbaustädte wie Freiberg oder Annaberg-Buchholz erschließt und schließlich den Weg in die Kulturhauptstadt Chemnitz ebnet.
Das Motto „C the Unseen“ will auf zwei Ebenen wirken: Chemnitz soll als Kulturregion sichtbar werden und dabei auch Unentdecktes enthüllen. Mehr als 100 Projekte und 1.000 Veranstaltungen werden ab dem 18. Januar 2025 zeigen, dass Kultur nicht nur in Theatern oder Museen lebendig ist, sondern ebenso in Garagen, beim Sport oder mitten im Wohngebiet. Was das wann, wo und wie bedeutet, verrät das Jahresprogramm für 2025, das im Herbst 2024 veröffentlicht wird. Eines ist aber jetzt schon klar: Langweilig klingt anders!
Link zur Stadt Chemnitz
Natürlich geht Kunst auch konkreter. Hinter dem Lichtensteiner Bahnhof etwa lässt Iskender Yediler hinter der alten ESDA-Strumpffabrik Glasdach-Elemente aus der Wiese wachsen, daneben reckt sich ein Ziegelschlot in den Himmel. Strümpfe werden hier schon lange nicht mehr hergestellt, auch wenn eine Soundcollage zumindest den akustischen Eindruck vermittelt. Damals tanzte man nach Feierabend im „Klubhaus 7. Oktober“ – selbst das ist längst Geschichte, und so taugen die alten Klubhausziegel noch als Baustoff für den Schornstein.
Sachsens Historie steckt voller Geschichten, aber viele davon sind heute vergessen – weil sie sich oft abseits der großen Metropolen abspielten. In der Region um Chemnitz ist das nicht anders. Das will der PURPLE PATH mit seinen künstlerischen Interventionen ändern. Ganz unterschiedliche Installationen und Skulpturen schaffen neue Zugänge zu herausragenden Orten sächsischer Geschichte. Auf sehr verschiedene Weise beleuchten sie den Wandel einer Region, in der „alles vom Berg“ kommt. Wo der Silberbergbau Reichtum brachte und später die Steinkohle zum Treibstoff der Industrialisierung wurde, soll nun durch Kunstwerke eine große, neue Erzgebirgserzählung entstehen. Zu den Autoren dieser Erzählung gehören Menschen aus der Region und weit darüber hinaus, wie etwa der Brite Tony Cragg.
Im Kurpark Bad Schlema hat eine Skulptur des Turner-Preisträgers mit dem Titel „Stack“ ihren Platz in der Nachbarschaft eines ehemaligen Wismut-Schachts gefunden. Ab 1947 wurde hier jahrzehntelang Uranerz aus der Tiefe geholt – für den Einsatz in sowjetischen Atomkraftwerken und ‑bomben. Der Preis des Wismut-Bergbaus: Dörfer, Natur und Menschenleben. Davon ist in der lieblichen Hügellandschaft um Bad Schlema heute nichts mehr zu sehen. Doch die Erinnerung bleibt; und auch die Kunst in diesem Kontext.
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