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in Bethlehem – und auch vor 15 Jahren in Annaberg-Buchholz. In weiches Lindenholz geschnitzt, wurde die Figurengruppe mit der stillenden Maria, ihrem Jesuskind und Josef als Bergzimmerer damals der Öffentlichkeit vorgestellt. Seither kamen jedes Jahr Figuren hinzu, bis am „Bergmannsadvent“ 2015 die Bergmännische Krippe komplett war. 35 geschnitzte Personen bilden nun eine bewegende Szenerie in der Annaberger Bergkirche gleich neben dem Marktplatz, und wirklich jeder Besucher staunt über die ausdrucksstarken Figuren, die fast lebendig scheinen.
Meisterliches Kunsthandwerk
Die vier Schnitzer sind allesamt Meister ihres Fachs. Manche Gesichter mögen dem Annaberg-Besucher sogar bekannt vorkommen: Die beiden hölzernen Nachtwächter etwa führen im gleichen Kostüm Gäste durch die Stadt, die Ähnlichkeit ist bestechend. Auch dem Wirt, dem Fleischer und einigen anderen Charakteren standen echte Personen Modell, wenn auch nicht in der dargestellten Zeit.
Die Figuren zeigen in Kleidung und Stil das ausgehende 19. Jahrhundert. In dieser Zeit endete im Erzgebirge langsam die Epoche des Bergbaus. Die aufkommende Industrialisierung löste diese Traditionen später ab, aber um diese Zeit war eben beides noch vorhanden und das wird gezeigt. So entstand in den vergangenen Jahren eine geschnitzte Bildergeschichte, die auf einzigartige Weise die Verbreitung der Botschaft von Christi Geburt im Erzgebirge nachzeichnen will.
Der Weg der Weihnachtsbotschaft
Den Anfang bildet der „Rufer“, ein Bergmann, der bei seiner Arbeit unter Tage von der Geburt des Kindes gehört hat und diese weitergibt. Seine Nachricht erreicht einen zweifelnd blickenden Bürger und dann immer mehr Menschen in der ganzen Stadt. Eine Bäckersfamilie macht sich mit Geschenken auf den Weg, die besagten Nachtwächter unterhalten sich lebhaft mit dem Ratsherren, und so wandert die Weihnachtsbotschaft immer weiter. Kinder hören sie, Handwerker und Würdenträger in der gesamten Stadt, die schließlich eine Prozession durch die ganze Kirche bilden. Deren Spitze bilden die drei „Bergweisen“, die anstelle der Könige aus dem Morgenland mit ihren Gaben bei Maria, Josef und dem Kind eintreffen. Sie stehen andächtig vor der barock wirkenden Szene, in der Josef seiner Lampe auf Maria mit Jesus an ihrer Brust richtet.
Auffällig ist, dass trotz unterschiedlicher Schöpfer ein harmonisches Gesamtkunstwerk entstanden ist. Die Bemalung der Figuren lag in einer Hand. So wurde das frühere Gotteshaus der Bergleute wieder mit Leben gefüllt. Weil aber das Krippen-Ensemble so viel Begeisterung geweckt hat, bekommt es mit dem „Annaberger Krippenweg“ in den folgenden Jahren noch etwas Zuwachs. Dabei sollen einzelne Schnitzfiguren an öffentlichen Orten wie dem Rathaus als
„Wegweiser“ zur Bergkirche aufgestellt werden.