In den Wäldern des Lausitzer Gebirges liegt eine Reihe von Felsen verborgen. Einige von ihnen ragen jedoch über die Baumkronen hinaus und bieten einzigartige Ausblicke in die Umgebung. Eine solche Dominante des Lausitzer Gebirges oberhalb von Hrádek nad Nisou (Grottau) ist zweifelsohne der Pfaffenstein, welcher aus der Ferne wie eine geheimnisvolle Burgruine wirkt. Er bietet einen Ausblick in drei Länder gleichzeitig.
Der Pfaffenstein und die Wanderer
Der mächtige Felsblock aus Sandstein befindet sich in einer Höhe von 565 m. Er wird von mehreren gewaltigen Blöcken gebildet, die so zusammengesetzt sind, dass sie nicht nur einen Aussichtspunkt, sondern auch ein kleines Felsentor und mehrere Höhlen bilden. In der Oberfläche der Felsen sind mehrere Kolke ausgehöhlt. Der Felsgipfel wurde im Jahr 1907 für Wanderer zugänglich gemacht. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert, als die Wanderbewegung aufblühte, stand auf der Fläche am Fuße des Felsens sogar eine kleine Hütte, die Hugos Hütte genannt wurde.
Wer sich vom unteren Fels aus nicht nur in der Landschaft, sondern auf dem Aussichtspunkt selbst umschaut, dem fällt der Sockel des höchsten Felsblocks auf. Dieser stammt aus dem Jahr 1934, als sich der Block gelockert hatte. Wanderer aus Hrádek und Dolní Sedlo (Spittelgrund) retteten damals den Aussichtspunkt auf diese Weise.
Aussicht vom Pfaffenstein
Von der höchsten Stelle des Aussichtspunkts aus können Wanderer dank der Rundumsicht den Blick über die Landschaft des Neißetals, des Lausitzer und Zittauer Gebirges, des Böhmischen Mittelgebirges sowie des Böhmischen Hügellands schweifen lassen, zu den Nachbarn nach Deutschland, wo sich das Lausitzer Becken ausbreitet, und auch nach Polen hinüber schauen. Bei gutem Wetter sind auch die Gipfel des Iser- und des Riesengebirges zu sehen. Von einer Stelle aus sieht der Besucher des Pfaffensteins auch die markanten Berge des Lausitzer Gebirges einschließlich des höchsten Gipfels Lausche, den Kegel des Kleis, den Hochwald sowie die Sandsteinfelsen in der nahen Umgebung. In der anderen Richtung entdeckt er das Wahrzeichen der Region Liberec, den Ještěd (Jeschken). Bei Blick in nördlicher Richtung sind die Tagebaue im benachbarten Polen nicht zu übersehen.