Kammweg Etappe 11 "Von Johanngeorgenstadt nach Weitersglashütte"

20,00 km lang
Schwierigkeit: mittel
Kondition: leicht
Tolles Panorama
Qualitätswanderwege
  • 5:50 h
  • 20,00 km
  • 676 m
  • 442 m
  • 677 m
  • 1.018 m
  • 341 m
  • Start: Johanngeorgenstadt, Bahnhof
  • Ziel: Weitersglashütte

Bergauf, bergab - den Wander-Flow erleben. Der Zustand des völligen Aufgehens in einer Aktivität, wo das Zeitgefühl weitgehend verloren ist wird als Flow-Erleben bezeichnet. Wir vergessen heute auf dem Kammweg Raum und Zeit. Die 20 Kilometer und 700 Höhenmeter von Johanngeorgenstadt bis Weitersglashütte wandern wir ganz im Flow.

An manchen Wandertagen kann der Einstieg zum Kammweg, je nach Unterkunft, etwas variieren, so auch in Johanngeorgenstadt. Die Gastgeber geben immer Tipps zum besten Zuweg. Wir wandern an der Jugendherberge vorbei, gelangen in den Lehmer Grund und erreichen nach Passieren der Schanzenanlagen auf der Höhe alsbald die Kammloipe. Sie ist eine der schneesichersten Loipen im deutschen Mittelgebirgsraum. In Steinbach angekommen folgen wir dem wunderschönen wurzelreichen Waldpfad. Hier kann man wirklich Zeit und Raum vergessen. Erst an der Fahrstraße merken wir, dass wir wieder etwas aufpassen müssen. Der Weg bringt uns zur Sauschwemme und dann beginnt der anspruchsvolle kerzengerade linke Pfadaufstieg erst zum Parkplatz, und dann über den originellen Natur-Aktiv-Garten zum Auersberg (1.018 Meter) mit Berggasthaus und fantastischem Ausblick als Belohnung. Schon 1861 wurde hier oben der erste Aussichtsturm im Erzgebirge eingeweiht. Der Abstieg führt uns auf den nächsten 2,5 Kilometern über den Schlangenweg in die fast 300 Meter tiefer gelegene ehemalige Hammerwerksgemeinde Wildenthal. Sie liegt im Tal der "Großen Bockau" und gilt als eine der ältesten Sommerfrischen des Erzgebirges. Sie war einst Durchreiseort vieler Karlsbader Kurgäste, sogar Goethe zählte dazu. Bis wir zu unserem Etappenziel Weitersglashütte gelangen, kann der ein oder andere Schweißtropfen, trotz  Sommerfrische, noch auf unserer Stirn auftauchen. Aber wie von selbst kommen wir gut gelaunt oben an – klar, wir sind im Wander-Flow.  

Meilensteine: Bahnhof - Schaubergwerk Glöckl - Anton-Günther-Höhe - Lehmergrund - Schanzenkomplex - Loipenhaus - Steinbachtal - Auersberg (1018 m) mit Aussichtsturm und Natur-Aktiv-Garten - Dorfring Wildenthal - Amselweg - Altbergbaugebiet Alter Fritz - Weitersglashütte

Gut zu wissen

Wegbeschreibung

Vom Bahnhof Johanngeorgenstadt aus laufen wir durch die Gewerbeansiedlung bis kurz vor dem Grenzübergang Potucky. Entweder wir stürzen uns ins  grenzüberschreitende Markttreiben, entdecken unter Tage das „Schaubergwerk Glöckl“ oder wandern gleich weiter auf dem Kammweg zur ehemaligen Altstadt hoch. (Achtung: wegen querliegender Bäume bitte nach Überquerung des Schwarzbaches 100 m weiter den Weg nach rechts über Eisenwegstraße und Wittigsthaler Straße bis Kreuzung und dann rechts den schönen Wiesenweg hoch bis zur Unteren Gasse und auf dieser nach links bis zum Anschluss Kammweg - wie in Karte eingetragen)

Die Altstadt fiel vor Jahrzehnten dem Bergbau zum Opfer und nur die evangelisch-lutherische Kirche blieb stehen. Dass die Bergsicherung und Renaturierung vorangetrieben wird, werden wir auf dem Kammweg feststellen. Schon auf dem Weg zur Jugendherberge oder zu den Sprungschanzen erleben wir Fernblicke bis ins böhmische Erzgebirge, blühende Bergwiesen und wildromantische Bachtäler, z.B. im Lehmergrund, am Schwefelbach und am Steinbach. Dabei begegnen wir in der Geburtsstadt des erzgebirgischen Schwibbogens immer wieder Zeugnisse des Bergbaus. Ein kleiner Umweg zum bergbautechnischen Museum Pferdegöpel lohnt allemal. Durch die Höhenlage zwischen 700 – 1000 m ü. NN zählt Johanngeorgenstadt zu den schneesichersten Wintersportorten der deutschen Mittelgebirge. Die Stadt hält aber auch ganzjährig zahlreiche sportliche und kulturelle Einrichtungen für Freunde des Aktivurlaubes bereit. Wer Abkühlung an heißen Sommertagen sucht, findet diese im Naturbad am Schwefelbach. Über den Ziegelhüttenweg und die befestigte Eisenstraße erreichen wir schließlich den Einstieg auf den idyllischen Waldlehrpfad Steinbachtal.

Noch vor dem Parkplatz und Gasthof Sauschwemme zweigt der Kammweg über die Eibenstocker Straße ab. An Einzelgehöften vorbei treffen wir die Auffahrt zum Auersberg. Während des anspruchsvollen Aufstiegs auf dem straßenbegleitenden Pfad laden Bänke zum Ausruhen und Kräftesammeln ein. Endlich ist der Aussichtssturm zu sehen. Der Abstecher auf den Gipfel lohnt sich! Am Wanderparkplatz folgen wir ohne große Anstrengung dem neu in Szene gesetzten Natur-Aktiv-Garten bis auf 1018 m Höhe. Hier werden wir mit fantastischer Aussicht vom Aussichtsturm über das Westerzgebirge, Rastplätzen und Einkehr im Haus Auersberg erwartet.

Zurück am Wanderparkplatz biegt der Kammweg auf den Schlangenweg ab und windet sich im Buchenwald auf Serpentinen allmählich wieder nach unten. Sobald wir die ersten Häuser erblicken, haben wir das Hammerwerksdorf Wildenthal erreicht. Nun liegt ein traumhafter Wegabschnitt auf dem Dorfring vor uns. Die vielen Möglichkeiten zur Rast und die Aussicht auf die Berglandschaft werden uns begeistern. Vom Bärenzechenweg kommend überqueren wir die Straße. Vor dem Wanderparkplatz führt ein kurzer Anstieg am Skihang zum Amselweg. Ein Kilometer leitet uns die Markierung am Waldrand entlang. Auf dem Flößholzzechenweg hinauf kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Der Weg führt an der Schutzhütte weiter geradeaus bis an die Straße. Wir überqueren den Glashüttenbach und gelangen in den Zigeunergrund. Durch dichten Wald kommen wir am Altbergbaustandort „Alter Fritz“ vorbei und erreichen Weitersglashütte.

Am Etappenziel lädt ein Gasthaus zur Einkehr ein.

Toureigenschaften

  • Einkehrmöglichkeit

Beste Jahreszeit

geeignet
wetterabhängig

Sicherheitshinweise

Achtung: Wegen querliegender Bäume auf Privatgrundstück und weiterer Gefahr von Fichtenfall am Hang wurde der Kammweg von Kilometer 0,1 bis 1,3 über den Weg Eisenwerkstraße - Wittigthaler Straße - Bahnhofsteig - Untere Gasse umverlegt. Die Ausschilderung vor Ort erfolgte Anfang Mai.

Anreise & Parken

von Schwarzenberg über S272, von Eibenstock über S275 nach Johanngeorgenstadt
Johanngeorgenstadt, Parkplätze Loipenzentrum, Wanderparkplatz Sauschwemme

Weiterglashütte Parkplätze im Ort und Carlsfeld

Karte

Übersichtskarte Kammweg Erzgebirge-Vogtland, Maßstab 1 : 25.000, Publicpress-Verlag,  ISBN 978-3-89920-658-6, Leporello wetter- und reissfest, VK-Preis: 14,90 €

Wander-, Ski- und Radwanderkarte Kammweg Erzgebirge-Vogtland, Maßstab 1 : 35.000, Dr. Barthel Verlag, ISBN 987-3-89591-059-3, VK-Preis: 10,90 €

Ausrüstung

Wetterfeste Kleidung, trittsicheres Schuhwerk und Rucksackverpflegung werden empfohlen.

Tipp des Autors

Auersberg mit Aussichtsturm

Talsperren Sosa und Carlsfeld

Naturschutzgebiet Hochmoor Weitersglashütte

Carlsfeld mit Trinitatis-Rundkirche und Bandonionausstellung

Weitere Infos / Links

Wegebeläge

Straße
Asphalt
Schotter
Weg
Pfad

Autor:in

Birgit Knöbel

Organisation

Erlebnisheimat Erzgebirge

In der Nähe

Anschrift

Kammweg Etappe 11 "Von Johanngeorgenstadt nach Weitersglashütte"
08349 Johanngeorgenstadt