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Familienzeit in Görlitz - Görliwood, Berzdorfer See und die Königshainer Berge

Wir waren als Familie im östlichsten Teil Deutschlands unterwegs und möchten euch mitnehmen in die Stadt Görlitz in Sachsen. Wir sind Thomas, Melanie, Flo und Ben, eine Familie aus Berlin. Vor etwa 25 Jahren haben wir unser Abitur in Niesky in der Oberlausitz, ganz in der Nähe von Görlitz gemacht und sind dann nach Berlin gezogen. Die Region und auch die Stadt Görlitz blieb uns aber immer nah und sehr gern kommen wir dorthin zurück. Daher kennen wir Görlitz auch sehr gut, entdecken aber immer wieder Neues.
 
So werden wir auch dieses Mal eine ganz andere Seite von Görlitz und der Umgebung erleben. Also auf gehts in die östliche Stadt Deutschlands mit Gravelbike, Görliwood und dem Berzdorfer See.

Das Garagenhostel in Görlitz

Das Garagenhostel am alten Kühlhaus in der Neißestadt war eine außergewöhnliche Unterkunft und auch ganz neu für uns. Vielleicht kennt ihr die kleinen Garagen, in denen einst viele Trabis und auch mal ein Wartburg zu Zeiten der DDR abgestellt wurden. In der DDR gab es viele solcher Garagen. Das Kühlhaus-Team hat sie in ein kleines Hostel umgebaut.
 
Die Zimmer verfügen über ein Doppelbett, eine Sitzecke und Regale. Wir hatten zwei Zimmer, die uns vier genug Platz boten. Sogar die Gravelbikes waren noch in den Zimmern des Garagenhostels ganz easy unterzubringen. Außerdem gab es einen kleinen Terassenbereich mit Tisch und Stühlen.

Guten Morgen Görlitz im Café Herzstück

Ausgeschlafen und bereit für den Tag machten wir uns auf den Weg in die Stadt, genauer gesagt in das Café Herzstück, das mitten in der Altstadt von Görlitz liegt. Schon beim Betreten des Cafés fühlten wir uns willkommen. Die herzliche Begrüßung und das köstliche Frühstücks- und Brunchbuffet sorgten für einen perfekten Start in den Tag. Außerdem gab es einen leckeren Kaffee und für die Jungs einen großen Kakao.
 
Die Gerichte sind komplett vegetarisch und es werden ausschließlich Bio-Produkte verwendet. Es klingt vielleicht ein bisschen so, als ob das Café in Berlin sei, aber nein, tatsächlich ist das Café Herzstück mitten in Görlitz!

Görliwood – Hollywood des Ostens

Nach einem hervorragenden Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Untermarkt, der nur wenige hundert Meter entfernt ist. Im Herzen des alten Marktes befindet sich das Haus Brauner Hirsch. Der einstige Gasthof war früher das Kulturzentrum der Stadt. Nun steht des Gebäude jedoch seit den Neunziger Jahren leer.
 
Was wollten wir also dort? Görlitz hat eine wunderschöne Altstadt, die oft als Filmkulisse dient und das nicht nur für deutsche Filme. Hier wurden unter anderem "In 80 Tagen um die Welt" mit Jackie Chan und "Inglourious Bastards" von Quentin Tarantino gedreht. Infolgedessen bekommt Görlitz bei Kino- und Fernsehproduktionen gerne den liebevollen Namen Görliwood.
 
Wir haben eine Görliwood-Filmreise durch den Braunen Hirsch unternommen. Als wir das alte Haus betraten, hatten wir sofort das Gefühl, in eine andere Welt zu reisen. Zusammen mit dem Guide haben wir Szenen aus den Filmen entdeckt und das verlassene Gebäude erforscht. Es war aufregend und irgendwie beängstigend, ein verwunschener Lost Place mitten in Görlitz. Die Führung dauerte etwa zwei Stunden und war hoch interessant. Es ist doch immer spannend so ein altes Gebäude zu betreten und vom Keller bis zum Dachboden zu erforschen. Und wenn dann auch noch Hollywood-Luft hier drin geschnuppert werden kann, ist die Spannung noch viel größer.

Aufstieg auf den Reichenbacher Turm

Wir entschieden uns, noch etwas die Stadt zu erkunden, weil uns noch etwas Zeit blieb. In Görlitz befinden sich drei mittelalterliche Wachtürme. Wir haben den Reichenbacher Turm am Obermarkt in unmittelbarer Nähe zum Theater Görlitz gewählt. Er hat 51 Meter und ist der höchste der Stadt.
 
Über 165 Stufen kletterten wir den Turm hinauf und hatten einen herrlichen Blick über die Görlitzer Dächer. Es bestand sogar die Möglichkeit, das Umland von Görlitz zu sehen. Und genau in dieses Umland wollten wir nun noch etwas genauer schauen.

Mit Gravelbikes zur Hochsteinbaude in den Königshainer Bergen

Am Nachmittag starteten wir dann eine Radtour. Mit unseren Gravelbikes ging es erstmal quer durch Görlitz über den Wilhelmsplatz und am Theater vorbei. Als wir aus der Stadt raus waren, fuhren wir auf einer alten Bahnstrecke Richtung Königshainer Berge. Heute ist die Bahnstrecke asphaltiert, sodass man dort problemlos fahren kann. Am Ende der Bahnstrecke führte uns eine Straße direkt hoch zu den alten Steinbrüchen und zu einem kleinen Gasthof: der Hochsteinbaude.
 
Am Ziel angekommen, gab es als Belohnung Limonade und Kuchen, sodass wir gut gestärkt wieder zurück fahren konnten. An der Hochsteinbaude gibt es auch einen Aussichtsturm und einige Felsen, auf die man klettern kann. Die Königshainer Berge sind durchzogen von alten Steinbrüchen, um die man auch wandern kann. Sogar ein paar Kletterer haben wir an den Felswänden der alten Steinbrüche gesehen. Die 35 Kilometer und 300 Höhenmeter in die Königshainer Berge haben sich auf jeden Fall gelohnt und sind eine mega schöne und entspannte Radtour.

Abendessen im Salü

Am Abend kehrten wir wieder in die Altstadt zurück, dieses Mal zum Restaurant Salü in der Schwarzen Straße. Der Geschäftsführer Tobias Göhlich begrüßte uns herzlich und führte uns zu einem Tisch im gemütlichen, urigen Gewölberestaurant. Das Restaurant ist etwas unscheinbar, aber wenn man durch die Schwarze Straße läuft, findet man die meist offene Tür zum urigen Gewölbe.
 
Es gibt eine moderne regionale Küche und die Empfehlung von uns: Schaut auch auf die Tageskarte mit den wechselnden Gerichten. Die Tageskarte war dann auch unsere Wahl und diese war ausgezeichnet! Wir haben den Abend mit einem Cocktail an der Bar zum Abschluss gebracht.

Mit dem Fahrrad um den Berzdorfer See

Eine Radtour um den Berzdorfer See war für den folgenden Morgen geplant. Nachdem wir im Gut am See, einem wunderschönen alten Vierseitenhof, gefrühstückt haben, machten wir uns auf den Weg zum Kletterpark Blaue Lagune. Dort hatten die Jungs erstmal viel Spaß beim Klettern im Hochseilgarten und im Anschluss blieb sogar noch Zeit für eine Runde Minigolf.
 
Die Minigolf-Anlage besteht aus 18 Löchern und ist so aufgebaut, dass man die Attraktionen von Ostsachsen in einer Art Miniatur-Welt erlebt und dabei Spaß beim Minigolf hat. Der Hochseilgarten besteht aus 4 Etagen, wo man kreuz und quer klettern kann und dabei verschieden Hindernisse ausprobiert. Mit einer Zip-Line, einer Riesen-Schaukel und dazu einer 15 Meter hohen Kletterwand ist für reichlich Abwechslung gesorgt.
 
Als wir uns ausgetobt hatten, fuhren wir den See entlang bis zu einem Aussichtsturm. Von hier aus konnten wir die Landeskrone, das Wahrzeichen von Görlitz, wunderbar erkennen. Wir umrundeten den Berzdorfer See und standen dann vor der letzten Herausforderung des Tages: dem Aufstieg mit dem Fahrrad zur Landeskrone. Der Anstieg war zwar sehr steil und auch anstrengend, aber oben angekommen waren wir alle sehr stolz auf uns.

Abendessen in der Obermühle

Am heutigen Abend fuhren wir nicht in die Görlitzer Altstadt, denn unser Abendessen sollte diesmal am Grenzfluss Neiße zwischen Deutschland und Polen sein. In der Obermühle genossen wir ein 5-Gänge-Menü, mit dem wir unseren Tag gemütlich ausklingen ließen.
 
Auch hier gab es regionale Küche mit ausgesuchten Produkten. Liebevoll serviert und dazu ein herrlicher Blick auf die Neiße. Es hatte an dem Abend gewittert und die Luft war sehr angenehm. Direkt neben der Obermühle steht übrigens eine wunderschöne Eisenbahnbrücke, welche von Deutschland nach Polen führt.

Der alte Schaufelradbagger in Hagenwerder

Der nächste Tag startete mit einem kleinen Ausflug zum alten Schaufelradbagger in Hagenwerder. Diese beeindruckende Maschine war von 1979 bis 1997 im Dienst und steht seit 2001 zur Besichtigung zur Verfügung. Dieser Bagger ist übrigens verantwortlich für den Berzdorfer See. Er war einst ein Tagebau für den Abbau von Kohle.
 
In dem kleinen Freilichtmuseum steht nicht nur der große Bagger, sondern auch noch viele andere kleinere Maschinen aus dem Bergbau. Es gibt also einiges zu sehen und besonders die Kids steckten ihren Nasen überall rein. Also ein perfekter Ort für einen Ausflug als Familie. Auch diesen Bagger kann man mit dem Fahrrad von Görlitz aus sehr einfach über einen Radweg erreichen.

Unser Blick auf Görlitz

Die Oberlausitz bietet für Familien zahlreiche Vorzüge und wird oft unterschätzt. Wir sind in dieser Gegend aufgewachsen. Inzwischen leben wir jedoch in Berlin, aber wir kehren trotzdem immer wieder gerne zurück. Unser Aufruf an alle, die die Oberlausitz erkunden wollen, ob als Tourist oder Einheimischer: Schaut euch diese fantastische Region in und um Görlitz an!

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Das müssen meine Freunde sehen!

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