Die 95 Thesen Martin Luthers, versandt an Albrecht von Brandenburg, den mächtigsten Kleriker im Deutschen Reich – und möglicherweise auch am 31. Oktober 1517 an das Hauptportal der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen – veränderten die Welt. Luther wollte die Kirche nur reformieren, doch spätestens nach der Leipziger Disputation von 1519 wurde eine Spaltung unvermeidlich. Die Reformation war aber nicht nur ein Ereignis, das von Sachsen aus in die ganze Welt wirkte, sondern auch ein langer Prozess, der erst nach vielen Jahrzehnten und nach zähem Ringen seinen Abschluss fand.
Das Sachsen von einst ist heute nach vielen geschichtlichen Verwerfungen in die Bundesländer Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt aufgeteilt. Auch Brandenburg, Bayern, Polen und selbst die Tschechische Republik haben Teile davon geerbt. Es lohnt sich, auf den Spuren des Reformators, seiner Unterstützer und seiner Gegenspieler zu wandeln - und diese sind mehr als reichlich vorhanden. Schon Ende des 16. Jahrhunderts wurde Sachsen der Ehrentitel „Mutterland der Reformation“ verliehen, ein Vermächtnis, zu dem sich auch das heutige Bundesland bekennt. Lernen Sie dieses reiche Erbe kennen!