Höhepunkt der Rundwanderung ist der wohl markanteste Tafelberg derSächsischen Schweiz: der Lilienstein. Wir verlassen Prossen vom Schloss ausin Richtung Norden durch das Gründel und ignorieren damit zunächst die Beschilderung zum Lilienstein. Nach den letzten Häusern queren wir die kleine Brücke über den Gründelbach und halten uns gleich danach rechts. Der Weg durch den seichten Grund führt uns bis auf die Ebene, wo uns nun linkerhand der majestätische Stein begrüßt. Wir laufen auf blauer Markierung direkt auf den Berg zu, kommen am Franzosenborn, einer überdachten Quelle, vorbei und steigen schließlich den Nordaufstieg empor, wobei der Weg auch über eine Stahlleiter führt. Der zerklüftete, 415 Meter hohe Gipfel bietet mehrere Aussichtspunkte in alle Richtungen – etwa auf die Schrammstein-Kette und den Winterberg im Osten. Auch unseren Startpunkt, das Schloss Prossen, können wir an der 300 m unter uns fließenden Elbe ausmachen. Im Südwesten zeigt sich die Festung Königstein. Der Eindruck täuscht nicht: der Festungsberg gegenüber ist mit 360 Metern ü. N. N. deutlich niedriger als der Tafelberg, auf dem wir stehen. Bis Mitte Dezember und ab Ende März wird hier oben die urige Felsbaude bewirtschaftet und lädt zu einer Stärkung ein. Den westlichsten Punkt des Gipfelplateaus sollten wir keinesfalls auslassen, auch wenn der Weg dorthin noch einmal Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Hier rundet sich das Panorama jedoch spektakulär ab. Für unseren Rückweg wählen wir den Südabstieg. Der unverändert blau markierte Weg bringt uns auf vielen Stufen hinab bis in den Wald. Dort halten wir uns eher links in Richtung Ebenheit, während der Weg zum Parkplatz nach rechts weiter führt. Der Weg führt uns nun mit Blickauf den Königstein am Waldrand entlang und bringt uns an der Talstation des Lastenaufzugs vorbei wieder auf die westliche Liliensteinseite, von wo wir den Aufstieg in Angriff nahmen. Hier folgen wir der gelben Markierung in Richtung Prossen und passieren die ehemalige Schäferei Sellnitz, die nun als Schulungsstätte des Nationalparks genutzt wird. Das letzte Stück des Wegesverläuft wieder steiler, aber unkompliziert am Elbhang entlang. Prossen erreichen wir am alten Gartengut, das bereits in Sichtweite des Schlosses liegt.