Die Wanderung startet am Parkplatz Schmilka und führt bergauf durch den gemütlichen Urlaubsort. Vom Grenzeck zum Gasthof zur Mühle sind es nur wenige Meter; aber man bekommt hier schon Appetit auf ein selbstgebrautes Bier. Wir heben uns diesen Genuss für die Zielankunft vor...
Am Ortsausgang zweigen wir in Höhe der Nationalpark-Infostelle nach rechts ab und folgen dem Malerweg (Bergsteig). Dieser Pfad ist mit Riesenpflastersteinen bestückt. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie Waldarbeiter in früheren Jahrhunderten diesen Weg für Holz- oder sonstige Transporte genutzt haben. Nach wenigen hundert Metern zweigen wir nach rechts in den Erlsgrund ab und folgen diesem, bis wir wieder auf die Fahrstraße zum großen Winterberg kreuzen. ("Ab hier meandert der Weg in weiten Schleifen bergauf. Es ist klüger, direkt dem Grenzverlauf (Grenze zu Tschechien) entlang der weißen Grenzmarkierungen bergauf zu folgen. Man spart viel Zeit und hat noch das Erlebnis von ständigen (eigenen) Grenzüberschreitungen in beide Richtungen..." - Achtung, diese minimale Abkürzung wird inzwischen als Übertretung des Wanderwegegebots betrachtet ! - also schön auf der Straße bleiben...)
Sobald der Fahrweg seine 3. Schleife nach links beginnt, kehren wir auf den Weg zurück und laufen die Strecke (ca. 300m) bis zum Abzweig der Kipphornaussicht. Am Abzweig steht ein unscheinbarer Wegweiser ... bitte aufmerksam sein.
Die Kipphornaussicht bietet einen erstklassigen Panoramablick und lädt mit einer Bank mit Tisch zum Verweilen ein. Im Sommer kann man sich auf den glatten Felsflächen vor der Aussicht super sonnen. Der Blick schweift vom südlichen Elbtal in Böhmen über die Zschirnsteine, den Zirkelstein und die Kaiserkrone. Ganz im Hintergrund (links vom Großen Zschirnstein) erkennt man den Hohen Schneeberg (mit Aussichtsturm). Im Nordwesten folgen die anderen Tafelberge. Besonders auffällig ist der Lilienstein oberhalb des sichtbaren Elbverlaufes und links davon die Festung Königstein. Im Elbtal hat man auch einen guten Blick auf Bad Schandau. Ganz rechts in kürzerer Entfernung hat man einen wunderbaren Blick auf die Affensteine rings um den Schmilkaer Kessel.
Zurück auf der Fahrstraße geht es bergauf zum Großen Winterberg mit seinem Aussichtsturm (eingeschränkte Sicht) der Nationalparkinfostelle und dem Bergrestaurant. Beim Restaurant ist eine vorherige Information zu Öffnungszeiten zu empfehlen !
Vorbei an den Basaltfelsen hinter dem Restaurant, geht es entlang des Fremdenweges (Markierung roter Punkt) wieder bergab durch Buchenwald und später Mischwald. Wir passieren einen steinernen Wegweiser und lassen die Einmündung zum Wurzelweg (Abstieg) links liegen. Wir erreichen bald einen weiteren Wegweiser (mit Bergungsbox). Hier biegen wir nach rechts in den unteren Fremdenweg ein. Seit kurzem ist auch die Begehung des Oberen Fremdenweges bis zum Jagdpavilion (des ehemaligen sächsischen König ... nicht Kurt B...! ) wieder erlaubt. Der Einstieg in diesen Weg befindet sich ebenfalls an der steinernen Wegsäule. Die Markierung (grüner Pfeil) befindet sich allerdings gut getarnt an der Seite der Bergungsbox.
Auf dem folgenden Wegstück breitet sich nach ca. 600m ein phantastisches Panorama zum Kleinen Zschand aus. Auf den dicht nebeneinanderliegenden 3 Aussichtspunkten hat man perfekten Blick zu den Bärenfangwänden, dem Winterstein, Teichstein und Kanstein sowie den Lorenzsteinen.
Bei der folgenden Wegkreuzung verlassen wir den Fremdenweg und zweigen nach oben in die Obere Affensteinpromenade ein (grüner Strich). Bald schon sehen wir rechts das Felsmassiv Frienstein. Sobald man nah genug heran ist, erkennt man in Höhe des mittleren Felsbandes die Idagrotte (meist mit zahlreichen Wanderern). Die restliche Strecke ist schnell geschafft und wir steigen im Urzeigersinn um den Frienstein (über großes Geröll).
Den Einstieg zur Idagrotte sollten sich nur schwindelfreie Wanderer zutrauen. Das Felsband ist gut mit Griffeisen gesichert, bietet aber auch den ungehinderten Blick in ca. 70 Meter Tiefe. Die Idagrotte war in früheren Jahren fast schon ein Wallfahrtsort für Boofer (Wanderer, die unter dem Fels bei einem gemütlichen Lagerfeuer übernachten). Die verrußten Felswände setzen diesen legendären Zeiten noch ein Denkmal. Von hier konnte man sich in den Morgenstunden von den Strahlen der aufgehenden Sonne wecken lassen ...
Das Boofen ist aber noch an speziell gekennzeichneten Orten außerhalb der Kernzone erlaubt.
Nun geht es auf dem gleichen Weg über das Felsband zurück. Hinter dem Frienstein treffen wir bald auf ein kleines Quellhäuschen (meist tropft es nur). Wir folgen der grünen Markierung bis scharf nach rechts ein steiler Abstieg beginnt. Hier findet man bergaufwärts wieder eine Wegmarkierung (grünes Dreieck). Wir erreichen eine Felswand mit einer horizontalen Öffnung. Hierdurch gelangen wir auf allen Vieren auf die andere Felsseite ... es ist tatsächlich auch der Weg. Nun ist etwas Orientierungssinn gefragt; es geht um den Fels, durch eine feuchte Senke und auf dem gegenüberliegenden Hang erkennt man den Weg wieder gut (der Hinweis ist bei starkem Laubfall im Herbst wichtig).
Unsere GPS-Daten und die Karte verweisen auf bald auf einen kurzen Abstecher nach links. Hier erreicht man die Boofe südlich vom Hentzschelturm, die auch heute noch genutzt werden darf. Sehr eindrucksvoll ist die große Feuerstelle mit Sitzgelegenheit für gut 20 Personen.
Nun geht es unspektakulär weiter auf dem Promenadenweg, bis wir in den Nähe des Bloßstock die Wegrichtung nach links ändern. Hier am nördlichen Punkt der Wanderung befinden wir uns auch in der Mitteletage der Hentzschelstiege. Den Einstieg nach oben findet man gleich am Wendepunkt in einer Felsspalte. Man erkennt tief im Felsspalt Eisenleitern ...
Wir wandern aber gemächlich bis zur nächsten Wegkreuzung mit Beschilderung. Hier geht es nach links, bergauf zum Carolafelsen. Nach rechts droht der Abstieg in die "Wilde Hölle", aber das ist heute nicht unser Weg. Bald erreichen wir rechts den Einstieg zum Carolafelsen. Hier verweilen wir ein Weilchen beim Panoramablick auf das Sandloch mit dem Domwächter. Im Hintergrund sehen wir die Schrammsteine und den Falkenstein.
Zurück am Abzweig geht es weiter nach rechts bergaufwärts. Über den Reitsteig gelangen wir zur letzten Aussicht der Wanderung. Unmittelbar über den Heringsgrund blickt man in den Schmilkaer Kessel, Zirkelstein, Großer Zschirnstein und in das Elbtal in Richtung Decin.
Die weitere Strecke auf dem Reitsteig führt uns durch tote Fichtenwaldzonen, die vom Nationalpark kontrolliert vom Borkenkäfer befallen und vernichtet wurden. Kein schöner Anblick. Der Abstieg erfolgt über den Lehnsteig nach Schmilka.
(c) Elbsandsteingebirge Verlag