Die 5. Etappe des Malerweges startet an der Neumannmühle. Hier befindet sich ein Mühlenmuseum mit einer fast funktionsfähigen Wassermühle. Wenige Meter vom Startpunkt erreicht man schon die Buschmühle. Diese Mühle hat nicht nur für die sächsischen Bergsteiger Kultcharakter. Beim Hochwasser 2010 wurde sie leider extrem verwüstet. Die Bergsteigervereine und Sächsische-Schweiz-Liebhaber konnten mit Arbeitseinsätzen und Geldspenden die Mühle und die Wanderherberge wieder vollständig wiederaufbauen. Neben der Buschmühle ist der Abzweig nach Ottendorf. An dieser Weggabelung beginnt auch der Aufstieg zum Arnstein. Im halben Aufstieg macht der Malerweg eine scharfe Wendung nach rechts und führt von hier auf gleichem Höhenniveau parallel zum Kirnitzschtal weiter. Man kann aber von diesem Abzweig einen Abstecher zum Arnstein einfügen. Auf dem Arnstein befand sich das Ottendorfer Raubschloss. Man erkennt noch Reste der Burganlage. Treppen, die Zisterne und in den Stein gehauene Lagerpunkte für Holzbalken künden von der alten Burg. Hier soll übrigens noch ein Raubritterschatz vergraben liegen!
Zurück auf dem Malerweg gelangen wir an den Kleinstein. Es handelt sich um einen typischen Kletterfelsen mit immerhin 90 Kletterwegen. Über eine Stiege erreicht man die Kleinsteinhöhle. Sie ist das zweitgrößte Felsentor der Sächsischen Schweiz. Es wurde 1820 vom Maler Ludwig Richter in einer Radierung portraitiert. Nach dem Abstieg erreicht man bald die Verlängerung des Kirnitzschtales. Die Kirnitzsch ist inzwischen Richtung Süden abgezweigt ... hier fließt der Saupsdorfer Bach. Leider führt der Malerweg ca. 750 Meter bis zum Vorderen Räumicht entlang der Schandauer Straße. Sobald man die Häuser erblickt, geht es gegenüber eines kleinen Parkplatzes aber wieder in den Wald zum nächsten Aufstieg. Es geht entlang der Mühlschlüchte, welche leider ziemlich brutal abgeholzt wurden. Hier ist es nicht mehr dunkel und es bleibt zu hoffen, dass der zurückgelassene Holzbruch noch entsorgt wird und nicht der "naturbelassenen" Fäulnis im Nationalpark überlassen wird...
Oben angelangt geht es vorbei an einer kleinen Schutzhütte Richtung Großes Pohlshorn. Links hat man stellenweise einen freien Blick zum Basaltgipfel des "Raumberges". Schließlich gelangt man an die grandiose Aussicht am Großen Pohlshorn. Man genießt hier einen ungestörten Blick auf weite Teile der Hinteren Sächsischen Schweiz: Raumberg, Thorwalder Wände, Bärenfangwände, Großer Winterberg, Kleiner Winterberg und im Vordergrund den Teichstein. Man hat von hier sogar einen freien Blick zur Kleinsteinhöhle. Wir müssen ca. 150 Meter zurück zum Malerweg und anschließend in einem steilen Abstieg hinab zur Kirnitzsch. Nach der Brücke über die Kirnitzsch geht es aber nochmal richtig zur Sache. Der lange Anstieg in Richtung Teichstein verläuft über ein weit verzweigtes Wurzelgeflecht und fordert volle Konzentration. Wir erreichen einen Forstweg, von wo man den Aufstieg zum Teichstein fortsetzen kann aber wir steigen von hier ins Tal mit der Gaststätte "Zeughaus" hinab. Im Tal erreicht man als erstes Gebäude das 1901 errichtete königliche Jagdhaus. Hier verbrachte der letzte sächsische König mit der Königin die "gemeinsame Freizeit" während der Jagden im Revier. Im Dezember 2014 wurde das Dach neu gedeckt, um das Gebäude wieder einer Nutzung durch die Nationalparkverwaltung zuführen zu können.
Wenige Schritte weiter gelangen wir zum Zeughaus, dem ältesten Gebäude am Platz. Das Zeughaus wurde 1672 auf Veranlassung des Kurfürsten Johann Georg I. für seine Jagdaufseher errichtet. Das aktuelle Gebäude wurde 1870 errichtet und nach 1900 immer stärker gastronomisch genutzt. Wenige Meter daneben befindet sich das Gebäude einer Nationalpark-Infostelle.
Nach einer Verpflegungspause geht es nun entlang der Wolfsschlüchte und dem Roßsteig bergauf in Richtung Großer Winterberg. Auf halber Höhe erreichen wir die Goldsteinaussicht. Der Blick reicht weit in den Großen Tschand. Der Talweg führte früher bis Rainwiese (Menzni Louka). Den Vordergrund unserer Aussicht dominiert die glatte Sommerwand neben dem Klettergipfel Jortanshorn. Zurück auf dem Malerweg sieht man nach wenigen Schritten beiderseits des Weges Basaltdurchbrüche (durch den hier üblichen Sandstein). Später entdeckt man Fichten, welche riesige Löcher in der Rinde haben. Es konnte von mir nicht geklärt werden, ob es tatsächlich um Aktivitäten von Spechten handelt. Die nächste große Weggabelung wird durch den sehr originellen Katzenstein markiert. Weiter geht es nach links und hier gelangt man bald an einen historischen Wegweiser und an ein Holzgeländer als Wegsperre. Hier entlang führte der historische Fremdenweg bis zum Prebischtor. In jüngster Zeit gab es häufig Bemühungen, diesen phantastischen Weg für die Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Schauen wir mal in paar Jahren nach...
Wir laufen den Fremdenweg an dieser Stelle in entgegengesetzte Richtung weiter. Der Weg ist stellenweise durch Quellen so feucht, dass er nur über die Wegböschung und Bretterstege begehbar ist. Wir durchqueren den wunderschönen Buchenwald und erreichen den Großen Winterberg mit der Nationalpark-Infostelle Eishaus.
Das Berghotel Großer Winterberg befindet sich unmittelbar auf einem großen Basaltdurchbruch. Es besitzt eine große Besucherterrasse; allerdings ohne Aussicht. Der Buchenwald ist in den letzten 150 Jahren kräftig gewachsen und versperrt heute den Blick auf die Elbe, der den Malern im 18. und 19. Jahrhundert häufig ein romantisches Bildmotiv bot. Der vor einigen Jahren rekonstruierte Aussichtsturm ist seit 2008 wieder nutzbar. Leider wurde aus bauphysikalischen Gründen die höchste Etage abgetragen. Dadurch hat man keinen uneingeschränkten Rundblick, jedoch der Blick nach Böhmen ist frei und auch der Blick in den sächsischen Teil des Elbsandsteingebirges ist mit kleinen Einschränkungen gegeben.Nun beginnt der Abstieg ins Elbtal. Das erste Wegstück führt über die asphaltierte Zufahrtsstraße. Auf der rechten Seite erkennt man den Feuerlöschteich, welcher bei Waldbränden in der Vergangenheit schon gute Dienste geleistet hat. Im Frühjahr ist die gesamte Oberfläche mit einem grünen Teppich des Wasserlinsenkrauts (auch Entengrütze) überzogen. Tatsächlich tummeln sich hier auch Flugenten und im Wasser wimmelt es von Fröschen. Wir biegen jetzt noch nicht nach rechts in den als Malerweg gekennzeichneten Waldweg ein, sondern folgen der Fahrstraße noch 400 Meter. Hier befindet sich auf der rechten Seite das Felsmassiv mit der Kipphornaussicht. Das ist der südlichste Aussichtspunkt im Nationalpark Sächsische Schweiz, von dem aus man einen 270°Panoramablick genießen kann. Man hat Einblick auf den Verlauf der Elbe von Belvedere bis Prossen. Auf dem anderen Elbufer reihen sich die Tafelberge vom Hohen Schneeberg in der Böhmischen Schweiz bis zum Lilienstein bei Königstein auf. Außerdem hat man hier nach rechts einen guten Blick in den Schmilkaer Kessel, den Rauschenstein und die Schrammsteine.Zurück zum Malerweg geht es jetzt über steile Holztreppen durch den dichten Buchenwald auf dem Bergsteig bergab. Im unteren Bereich ist der Weg mit jahrhunderte alten, groben Steinpflaster belegt. Besonders bei Nässe ist hier höchste Vorsicht geboten. Unser Wanderpfad mündet gegenüber der Nationalpark-Infostelle Forsthaus in den Ort ein. Hier wird man sofort mit gastronomischen Angeboten begrüßt und man kann sich in der Ilmenquelle die Füße kühlen. Der Ort wird zunehmend gastfreundlicher. Im Umfeld der ehemaligen Mühle wurden zahlreiche Gebäude sehr liebevoll restauriert. Zu zahlreichen Anlässen wie beispielsweise dem Mühlenfest, finden hier musikalisch und kulinarisch begleitete Partys im Biergarten statt. Vorbei am Eiscafee ist man bald an der Bundesstraße angelangt. Hier endet die 5. Etappe des Malerweges. Mit der Elbfähre gelangt man schließlich zum S-Bahn Haltepunkt Schmilka-Hirschmühle.
(c) Die Wanderbeschreibung ist Eigentum des Elbsandsteingebirge Verlages