Vom Startpunkt am Erbgericht Altendorf (Bushaltestelle) gelangen wir am Ortsausgang (in Richtung Osten) rechts in die Sackgasse "zum Hegebusch". Schon von hier hat man einen eindrucksvollen Blick zum Falkenstein und den Schrammsteinen. Der Malerweg führt zu einer kleinen Eigenheimsiedlung dicht am Wald. Der Weg geht links entlang der Siedlung und zweigt am Waldrand rechts ab. Wir bleiben am Waldrand und durchqueren ein "Fichtentunnel". Dicht gepflanzte Fichten auf beiden Seiten des Weges bilden ein undurchsichtiges Nadeldach über dem Weg. Kurz danach weitet sich der Blick in alle Richtungen. Rechts in der Ferne erblickt man Lilienstein und Königstein, links sieht man schon bald Falkenstein und Schrammsteine wie zum Greifen nahe. Bald gelangen wir an das kleine Tal des Dorfbachs welches mit Obstbäumen bewachsen ist. Dieser Weg nennt sich auch Altendorfer Steinbrecherweg. Seit 1720 war das der Arbeitsweg vieler Steinbrecher aus Altendorf in die Postelwitzer Steinbrüche. Bald erreichen wir den Einstieg in den Dorfbachklamm. Hier steht auch eine Informationstafel des Nationalparks und ein kurzer Weg führt zu einem kugelförmigen Fels. Das ist der "Löwenkopf" und man spürt das Bedürfnis diese gewaltige Kugel mit einem leichten Stoß ins Rollen zu bringen. Alle die es bisher versucht haben waren zu schwach...
Die Stelle am Löwenkopf ist in mehrfacher Hinsicht ein markanter Punkt. Man befindet sich hier am engsten Punkt im Kirnitzschtal. Die gegenüberliegende Felswand mit den Klettergipfeln Kirnitzschturm und Kladderadatsch ist nur 80 Meter entfernt. Hier am engsten Punkt des Kirnitzschtales gab es nach Ende des Krieges aber auch familiäre Tragödien. Einige Familien haben sich hier aus Angst vor russischer Belagerung in den Tod gestürzt (Gedenktafeln am Fels).
Nun geht es hinab in den Dorfbachklamm. Das obere Teilstück wird regelmäßig durch Wassermassen zerstört; aber anschließend immer nach kurzer Zeit liebevoll repariert. Kurze Steintreppen wechseln ab mit Geröllbrocken. Hier ist gutes Schuhwerk und viel Vorsicht gefragt! Im mittleren Verlauf beginnen Stahlleitern, die anschließend in einen einfachen Waldpfad übergehen. Im Kirnitzschtal stößt man sofort auf die Lehrpfadtafeln des Flößersteiges. Dem folgen wir bis zur Brücke am Campingplatz. Rechts vorbei am Campingplatz geht es sofort wieder bergauf durch einen Nadelwald und einen im oberen Teil fast immer matschigen Weg. Man erreicht bald eine Wochenendhaus-Anlage am Rande von Ostra. Der Malerweg ist bis hier immer noch gleichzeitig der Steinbrecherweg. Von hier erblickt man nun den Falkenstein erstmals aus der Nähe. Vor der Teufelswand folgen wir der Wegbiegung nach rechts. Links hinter der Teufelswand befinden sich einige Boofen. Der Malerweg kreuzt schon bald eine Forststraße und mündet in den Elbleitenweg. Nach kurzer Zeit findet man den Abzweig zum Falkenstein, den man keinesfalls übergehen sollte. Es eröffnet sich ein wundervoller Blick auf die ganze Ausdehnung des Falkensteins. An Wochenenden und im Sommerhalbjahr ist hier immer Hochbetrieb für Bergsteiger. Man Hat fast uneingeschränkten Blick auf die Bezwinger dieses Monolithen.
Der Falkenstein besitzt mit seinen über 70 verschiedenen Aufstiegen (Wege) für die Bergsteiger eine besondere historische Bedeutung. Im Jahr 1864 bestiegen fünf Schandauer Turner (auf dem nach ihnen benannten "Turnerweg") erstmals den Gipfel. Diese Besteigung gilt als Geburtsstunde des Bergsteigens im Elbsandsteingebirge. Die heute übliche Form des Felskletterns ohne felsverändernder Hilfsmittel (Einschlagen von Tritten, einbetonieren oder einschlagen von Steighilfen,...) setzte sich nach 1890 durch. Diese Achtung vor der Natur und der ohnehin starken Vergänglichkeit machte sich der Bergsteiger Dr. Oscar Schuster mit seiner Seilschaft zum obersten Prinzip. Noch heute halten sich Bergsteiger an diese in den Kletterregeln für das Elbsandsteingebirge festgelegten Regeln. Die erste eigentliche menschliche "Nutzung" des Falkensteins liegt allerdings weit in der Vergangenheit. Der Falkenstein eignete sich mit seiner exponierten Lage ideal als Beobachtungs- und Sicherungsposten der alten Handelswege im Mittelalter. Auf dem Gipfel befand sich eine Burgwarte, welche aufgrund ihrer strategischen Bedeutung hart umkämpft war und oft den Besitzer wechselte. Am Fuße des Felsens findet man noch Inschriften aus früheren Jahrhunderten.
Wieder auf dem Elbleitenweg sind es nur wenige Meter bis zur Wegkreuzung zum "Schrammtor". Der Wanderweg wurde an dieser Stelle sehr aufwendig unter Verwendung von viel Holz ausgebaut. Man durchquert die (wie man später noch sehen wird) imposante Felskette durch die beidseitig hochragende Felswände des "Schrammtorwächters" und der Ostertürme. Entlang der blauen Wegmarkierung gelangen wir unterhalb der Felswände zum Doppelaufstieg "Wildschützensteig" und "Jägersteig". Über beide Aufstiege gelangt man zum Schrammsteingratweg und letztendlich in nordwestlicher Richtung zur Schrammsteinaussicht . Hier ist unbedingt zu beachten, dass der Wildschützensteig nur im Aufstieg zu begehen ist. Der Aufstieg über zahlreiche Leitern ist sportlichen und schweindelfreien Wanderern vorbehalten. Der Jägersteig verfügt zwar auch über steile Leitern und Stahltreppen, ist jedoch in beiden Richtungen begehbar. Wer mit Hunden wandert hat aber auch hier arge Probleme. Wir nutzen den leichteren Jägersteig. Ein kurzer Abstecher zur Schrammsteinaussicht ist unbedingt zu empfehlen aber nicht "offizieller" Bestandteil des Malerweges (warum eigentlich nicht?).
Hier oben wandern wir bei genialer Fernsicht weiter bis zur "Breite Kluft Aussicht". Da bis auf weiteres keine Gaststätte an der Strecke liegt, ist das ein guter Platz für eine Pause. Wir blicken in unmittelbarer Nähe auf den Rauschenstein. Er besaß im Mittelalter aufgrund der "uneinnehmbaren" Lage eine Burgwarte. Weiter rechts sieht man den Verlauf der Elbe in der Böhmichen Schweiz. Noch weiter rechts folgen die Tafelberge Kaiserkrone, Zirkelstein und Großer Zschirnstein. Noch weiter in der Ferne ich der höchste Berg des Elbsandsteingebirges zu sehen , der Hohe Schneeberg.
Der Malerweg verläuft jetzt parallel zum Zurückesteig. wir durchqueren zwei eng gegenüberliegende Felswände und ca. ein Kilometer nach der Breite Kluft Aussicht passieren wir auf der rechten Seite den Einstieg zur Rotkehlchenstiege. Wir bleiben aber auf dem Malerweg und klettern über Treppen und Leitern, bis zur nächsten großen Wegkreuzung. Hier geht es rechts über die Heilige Stiege nach Schmilka, gerade aus zum Carolafelsen aber wir zweigen nach links ab. Nach einem kurzen Abstieg können wir auf dem rechts gegenüberliegenden Felsmassiv die Carolaaussicht erspähen. Man erkennt Sie aber leider nur, wenn farbig bekleidete Wanderer auf der Aussicht stehen. An der nächsten Wegbiegung stoßen wir auf das Kleine Prebischtor (einen gleichnamigen Felsen gibt es in der Böhmischen Schweiz). Das Wurzelgeflecht einer Buche klammert den sonderbaren Felsen geradezu fest. Nach der nächsten Rechtsbiegung befindet sich nach 400 Metern der Abstieg ins Sandloch. Hier müssen wir aber einen kurzen Abstecher geradeaus weiter bis zum Domerker machen. Hier befindet sich eine der schönsten Aussichten der Affensteine. Zurück auf dem Weg erfolgt nun der Absteig über Holzleitern und Stufen. Im Felskessel des Sandlochs thront der Domwächter; ein sehr beliebter Kletterfelsen.
Der folgende Abschnitt ist unspektakulär. Der Malerweg folgt nach dem Sandloch der Unteren Affensteinpromenade. Zu erwähnen sind die Einstiege zur "Wilden Hölle", der Zwillingsstiege und der Hentschelstiege (alle nach rechts Richtung Felsmassiv). Nach 3,5 Kilometern erreicht man den Beuthenfall. Von hier geht es gleich zum Lichtenhainer Wasserfall. Hier ist ein guter Platz für eine gebratene Forelle und ein Schlückchen Bier!
Obwohl die Füße langsam müde werden, folgt von hier der Aufstieg zum Kuhstall. Der Kuhstall befindet sich auf dem Neuen Wildenstein und hat eine sehr bewegte Geschichte hinter sich. Oberhalb des Kuhstalls befand sich die Burg Wildenstein. Bis Mitte des 15. Jahrhunderts war hier ein Zentrum des Raubrittertums. Im Jahr 1451 übernahmen endgültig die Wettiner die Festung. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges sollen die umliegenden Bauern ihr Vieh im Kuhstall vor marodierenden Soldaten versteckt haben.
Der Malerweg führt bergab durch eine Felskluft auf einen Waldweg. An der Felsenmühle erreichen wir erneut das Kirnitzschtal und wandern entlang des Flößersteiges bis zum Zielpunkt Neumannmühle. Hier kann man das technische Denkmal einer Mühle besichtigen oder im Gasthaus noch eine Erfrischung genießen.
(c) Die Wanderbeschreibung ist Eigentum des Elbsandsteingebirge Verlages