Die erste Etappe umfasst die Wanderung von Liebethal nach Wehlen.
!!! Aktuelle Wegänderung aufgrund Felssturzgefahr !!!
Der Weg zur Lochmühle ist vorerst gesperrt. Vom Buswendeplatz in Liebethal ist nur der Weg bis zum Richard Wagner Denkmal zugänglich. Anschließend muss man zurück zur Kirche in Liebethal und über Mühldorf gehen.
Der Buswendeplatz der Linie Graupa/Liebethal ist der Startpunkt der Wanderung. Der Weg führt entlang der Wesenitz, einem Nebenfluss der Elbe, welcher im Hohwald (Lausitzer Bergland) entspringt. Die Wesenitz ist der nördlichste Elbnebenfluss in der Sächsischen Schweiz. Das Flussbett im Liebethaler Grund lässt vermuten, mit welchen Wassermassen hier manchmal zu rechnen ist. Im weiteren Verlauf stoßen wir auf Überreste einer ehemaligen Wasserkraftanlage, welche den Ort Copitz (heute Ortsteil von Pirna) mit Elektrizität versorgt hat. In der Ruine befinden sich noch Überreste der Turbinen.
Wenige Minuten später erblickt man links vor der Felswand ein monumentales Denkmal. Es handelt sich um das weltgrößte Richard-Wagner-Denkmal. Die vier Meter hohe Bronzestatue wurde 1911/12 vom Bildhauer Richard Guhr geschaffen. Am 21.5.1933 wurde das Denkmal anlässlich des 50. Todestages Wagners im Liebethaler Grund, unweit der Lochmühle, enthüllt. Die Aufenthalte im Tal und in der Lochmühle inspirierten ihn zu seiner Oper Lohengrin. Am Denkmal wird Musik aus Lohengrin für die Besucher über Lautsprecher eingespielt.
Die wenige Meter entfernte Lochmühle ist leider ein trauriges Denkmal für Vergänglichkeit und Verfall. Trotz der romantischen Lage ist hier offensichtlich eine Rekonstruktion und kostendeckende Nutzung nicht realisierbar...
Zu Beginn der touristischen Erschließung der Sächsischen Schweiz entwickelte sich diese Getreidemühle aufgrund ihrer romantischen Lage und ihrer guten Erreichbarkeit, ganz schnell zur Pilgerstätte für Künstler und Touristen. Es entwickelte sich eine florierende Gastwirtschaft in romantischer Umgebung. Es gibt ein Hoffnungszeichen; das Amtsblatt der Gemeinde Lohmen erwähnt ein Wiederaufbauprojekt für die Lochmühle !
An der Mühle wechselt man das Ufer und gelangt auf einem schmalen Pfad entlang der Wesenitz (welcher zu Ostern mit bunten Luftballons geschmückt ist) zur Daubemühle. Hier wird aktuell noch Strom erzeugt und ab Ostern gibt es ein gastronomisches Angebot. Nach einem erneuten Wechsel der Flussseite und einem kurzen Aufstieg, gelangt man in den beschaulichen Ortsteil Mühlsdorf. Dem Malerweg folgend biegen wir nach einiger Zeit nach links in die Felder ab. Entlang der "Alten Lohmstraße" erreicht man im leichten Anstieg den Waldrand. Von hier oben hat man einen weiten Blick bis in das Osterzgebirge. Hier biegen wir nach rechts ab und wandern am Waldrand bis zum Mühlsdorfer Koordinatenstein. Er markiert den Punkt 51" nördlicher Breite und 14" östlicher Länge. Nach wenigen Metern tauchen wir wieder in den Wald ein und nähern uns wieder den Geräuschen der im Tal liegenden Wesenitz. Hier nimmt die Wesenitz die gesamte Talbreite ein und nach Überquerung des Flusslaufes gelangen wir an die Bahnunterführung der Strecke Pirna-Neustadt. Im Bahntunnel gibt es eine akustische Anomalie. Nähert man sich im ersten Viertel des Bahntunnels dem Bachlauf, wird das Plätschern leiser, als wenn man sich zur Mitte hin vom Bach entfernt. Nach dem Tunnel erreicht man die Ortsverbindungsstraße S164 nach Stolpen. Dieser Abschnitt der Wanderung ist wenig aufregend; man überquert die Straße, folgt dem Waldrand und folgt einem Wiesenweg (nicht der Betonstraße) bis zu einem kleinem Aussichtspunkt mit Baum und einer Bank. Hier hat man wieder den bereits erwähnten Fernblick, der auch die Pilnitzer Elbhänge sehr nah erscheinen lässt.
Von hier geht es durch Lohmen, vorbei an der Friedenslinde und der imposanten Fassadenbemalung mit der Basteibrücke, in Richtung Ortsausgang mit dem schieferverkleideten Trafohäuschen bis zur Einmündung in den Uttewalder Grund. Im Grund angelangt führt nach links eine Weggabelung in den Brückwaldweg/Kehllochweg und nach rechts in den Uttewalder Grund. Die dunkle Felsschlucht des Uttewalder Grundes wird nur im Frühjahr und natürlich im Winter zeitweise vom Sonnenlicht durchflutet. Die Felswände stehen fast die ganze Strecke bis Wehlen sehr dicht beieinander. Außerdem bilden Fichte, Esche, Bergahorn, Winterlinde und Hainbuche in den warmen Jahreszeiten ein fast undurchdringliches Nadel-und Blätterdach. Verschiedene Farne und Moose vervollkommnen diese einmalige Vegetationszone. Die etwas düstere und geheimnisvolle Stimmung war für die Romantiker in früheren Jahrhunderten von besonderer Anziehungskraft. Caspar David Friedrich, August Heinrich, Carl Köhler und viele andere nutzten Motive wie das Felsentor und die einmalige Felsformationen für ihre Zeichnungen. Nach einen Kilometer kreuzt der Bruno-Barthel-Weg unsere Talwanderung. Links gelangt man nach dem Aufstieg nach Rathewalde und rechts ist man nach dem Steintreppenaufstieg nur noch 200 Meter vom Gasthof Uttewalde entfernt. Wir bleiben aber im Tal und gelangen nach wenigen Minuten am "Uttewalder Felsentor" an. Wenn man sich vorher die historischen Zeichnungen und Stiche betrachtet hat, kommt man zu der Erkenntnis, dass die Menschen vor 200 Jahren nur halb so groß gewesen sein können oder dass die Künstler der Fantasie freien Lauf gelassen haben. Dennoch bietet das Felsentor einen imposanten Anblick, zumal man sich sehr lebhaft diese Engstelle bei starken Regengüssen vorstellen kann. Im Jahr 1822 war das Felsentor nach einem Unwetter tatsächlich durch Bruchholz und Geröll verstopft. Aber auch beim letzten Hochwasser 2010 wurden die massiven Befestigungen des Bachbettes vor allem im Unterlauf stark beschädigt. Man kann sich dies schwer vorstellen, da das Bachbett zwischenzeitlich fast vollständig versiegt.
Kurz nach dem Uttewalder Felsentor führt rechts ein weiterer, nicht so steiler Pfad in das Dörfchen Uttewalde. Unweit dieser Stelle öffnet sich der Felsgrund und man erblickt die Ausflugsgaststätte Waldidylle. Für eilige Wanderer gibt es hier einen Imbissstand mit reichlich Sitzflächen im Freien. In der Gaststätte findet man natürlich ebenfalls Platz und hat hier die Auswahl aus einem reichhaltigeren Speisenangebot als am Imbiss. Der Wanderweg verbreitert sich hier so weit, dass auch Kinderwagen problemlos diese Strecke absolvieren können. Auf der linken Seite befindet sich nach wenigen Minuten direkt ein höhlenartiger Durchgang - die "Teufelsküche". Nach einigen weiteren Minuten endet der Uttewalder Gund und geht in den Wehlener Grund über. Nach links führt ein Wanderweg durch den Höllengrund zum Steinernen Tisch und zur Bastei. Der Malerweg führt aber nach rechts Richtung Wehlen. Kurz vor dem Ortseingang Wehlen kann man nochmal massive sandsteinerne Befestigungsanlagen im Bachbett bestaunen. Offensichtlich wird der Ort an dieser Stelle nochmals nachhaltig vor ungezähmten Regenwasserfluten aus dem umliegenden Hochland (welche im Grund zusammenfließen) geschützt. Mitgeführtes Geröll und Gehölz werden an den Mauern und Prallstellen gestoppt.
Am Ortseingang Wehlen darf man den unscheinbaren Aufstieg nach links zur Burgruine nicht verpassen. Von hier oben genießt man einen herrlichen Blick über die Elbe und beide Ortsteile von Wehlen. Direkt unterhalb befindet sich der Marktplatz mit der Stadtkirche. Nach dem Abstieg zum Marktplatz endet an dieser Stelle die 1. Etappe des Malerweges. Mit Elbfähre und S-Bahn kann man von hier bequem die Rückreise antreten.
(c) Die Wanderbeschreibung ist Eigentum des Elbsandsteingebirge Verlages