Der Startpunkt der Wanderung befindet sich an den letzten öffentlichen Parkplätzen auf der Brandstraße in der Nähe des am Waldrand gelegenen Seniorenheimes. Sollte diese Parkfläche an den Wochenenden bereits überfüllt sein, kann man bereits bei der Anfahrt über die Obere Straße am Abzweig Teichstraße auf dem etwas größeren Parkplatz den Wagen abstellen.
Die Wanderung beginnt also am Waldrand in Richtung Brand (Wegmarkierung blauer Strich). Bereits nach etwa 300 m befindet sich links auf einer hangförmigen Lichtung eine offizielle Feuerstelle. Hier ist es den Wanderern erlaubt, außer bei Waldbrandwarnstufen, ein Lagerfeuer zu entfachen. Die Feuerstelle besteht aus kreisrund angeordneten Sitzgelegenheiten und einer Feuerschale. Das Brennholz ist leider mitzubringen und darf nicht den umliegenden Waldflächen entnommen werden.Als nächstes fällt nach ca. 300 m ein kreisrunde Anordnung der Straßenbäume auf. Hier befindet sich außerdem rechts am Wegesrand der "Waldborn", wo man tatsächlich mit einer alten Wasserpumpe Quellwasser pumpen kann. Diese Pumpe hat den Namen "Brandpumpe", da mit ihr seit 1855 für viele Jahre die Wasserversorgung der Gebäude am Brand sichergestellt wurde. Später sehen wir am linken Wegesrand beim Abzweig in den Forstgraben eine sogenannte "Forstbergsäule" (nur eine Kopie), welche an den grauenvollen Tod eines Geistlichen aus dem Jahr 1795 erinnern soll. Der gute Mann hat wahrscheinlich etwas zu viel vom Messwein gekostet, bevor er von Bad Schandau über die Brandwände nach Hohnstein lief und tödlich abstürzte. Da wir noch heute an den Vorfall erinnert werden, kann man davon ausgehen, dass wohl sehr wenig Wanderer in dieser Gebirgsgegend einen Unfall erlitten.
Der weitere Wegverlauf bis zum Brand erhärtet diese Feststellung, denn der Weg ist gut ausgebaut und fast ohne Höhenunterschiede. Beeindruckend sind die zahlreichen sehr alten Buchen ab Wegesrand. Der Wegverlauf bis zum Brand ist ein schöner Ausflug für Mütter mit Kinderwagen oder auch gehbehinderte Naturliebhaber.
Nach wiederum ca. 300 m kann man links einen kurzen Abstecher zum Ausblick von der Forstgrabenwand machen. Schließlich erreichen wir den Brand mit der Gaststätte und einer hervorragenden Aussicht von der Besucherterrasse. Der 180-Grad Blick umfasst von links (südost) die Schrammsteine, dann alle linkselbischen Tafelberge bis hin zum Basteigebiet bei Rathen (nordwest). Das besondere dieser Panorama-Aussicht ist, dass sie wie die Basteiaussicht bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit erreichbar ist. In unmittelbarer Nähe zur Aussicht in südlicher Richtung erregt ein besonderer Kletterfelsen die Aufmerksamkeit. Es handelt sich um die "Brandscheibe" mit Kletterwegen bis zur Schwierigkeitsstufe VIIIc. Bei trockenem Wetter kann man an Wochenenden mit hoher Wahrscheinlichkeit die teilweise sehr abenteuerlichen Besteigungen verfolgen. Da auf der Aussichtsplattform ein Fernglas installiert ist, macht die Beobachtung besonders Spaß. Die Tische der Brandgaststätte sind direkt am Geländer der Aussicht aufgestellt. Das lädt sehr zu einer Rast mit Panoramablick ein. Bei besonders klarem Wetter könnte man hier stundenlang verweilen. Die Gastronomen organisieren deshalb an Feiertagen auch regelmäßig kulturelle Veranstaltungen im Freien.
In unmittelbarer Nähe der Brandaussicht gibt es noch die Aussicht auf die "Hafersäcke". Der Weg ist ausgeschildert und führt am nahen Ziegengatter vorbei, genau auf die gegenüberliegende Seite des Felsbandes mit Blick nach Nordosten. Die Sandsteinfelsen in nördlicher Richtung sehen tatsächlich wie versteinerte und zusammengesackte Säcke aus. Das vor uns liegende Tal, der Tiefe Grund, trennt uns von den Waitzdorfer Wänden. Das Tal werden wir gleich durchqueren und den gut sichtbaren Dorfgrund-Weg bis hoch nach Waitzdorf aufsteigen. Der nun folgende Wegabschnitt führt uns über die serpentinenförmig angelegten Brandstufen nach unten zur Schandauer Straße im Tiefen Grund. Leider müssen wir nun entlang der Straße 300 m talaufwärts bis zum Abzweig in den Dorfgrund (Wegmarkierung roter Strich) laufen. Der Aufstieg bis nach Waitzdorf ist der erste Aufstieg der Wanderung und deshalb sehr willkommen. Waitzdorf ist ein kleiner Ortsteil von Hohnstein und besitzt erfreulicherweise auch ein Gasthaus, die Waitzdorfer Schänke mit Biergarten. Hier stört kein Verkehrslärm und die einzige Attraktion sind die Gallowayrinder auf den umliegenden Wiesen. Der rot markierte Weg ist seit der Brandaussicht gleichzeitig der Malerweg. Kurz hinter der Schänke zweigen wir aber nach rechts von diesem Weg ab, um kurz die Watzdorfer Aussicht zu besuchen. Von hier ist auch die Brandaussicht deutlich zu erkennen. Der Weg führt uns wieder auf den Malerweg zurück. Er verläuft jetzt entlang des Mühlweges recht unspektakulär und wir verlassen ihn an einer 180 Grad Wendung und folgen nun der Wegmarkierung gelber Strich bis zur Bergstraße am Ortseingang von Goßdorf. Hier befindet sich in sehr ruhiger Lage eine Kleingartenanlage. Wir bleiben auf der gelben Wegmarkierung un laufen auf der Asphaltstraße ca. 1 km hangaufwärts. Hinter der ersten Wegkreuzung (mit Höllenweg und Querweg)laufen wir noch 200 m und biegen dann nach links in den Erbgerichtsweg ein. Nach weiteren 200 m biegen wir nach rechts in den Zwölferweg und bewundern am Waldrand den neu errichteten Jägerstand. Fall ein Jäger in der Nähe ist, sollte man diesen um Genehmigung bitten, den Stand besteigen zu dürfen...ist ein super Ort für eine Pause mit Fernblick.
Im Weiteren laufen wir parallel zur Fahrstraße bis zur Grundmühle. Hier geht es entlang der gelben Wegmarkierung , parallel zur Schandauer Straße, talwärts. Nach 300m, bei Liebethals Grund, kreuzt der Wanderweg die Straße und mündet rechts in den Brandweg. Dieser schlängelt sich nun wieder nach oben. An der Weggabelung (Wegmarkierung grüner Strich) können wir entscheiden, ob wir nach links (Richtung Brandstraße) die Wanderung nach weiteren 1,5 km enden lassen wollen oder ob wir nach rechts Richtung Napoleonschanze weiterwandern. Wir entscheiden uns für letzteres. Der Weg (Ringflügelweg) schlängelt sich nun weiter bergauf bis zur Waldgrenze. Das vor uns liegende Feld lässt den Blick zu einer spärlich bewaldeten Bergkuppe frei. Das ist der Schanzberg mit der Napoleonschanze. Vorherige Wanderer haben bereits einen Trampelpfad quer durch das Feld angelegt und so gelangen wir auf kürzestem Wege zur Napoleonschanze.Die Napoleonschanze ist ein Zeitzeugnis der napoleonischen Befreiungskriege von 1813-1815. Nach der Niederlage im Russlandfeldzug 1812 wollte Napoleon 1813 mit neuen Truppen die mit Preußen verbündeten Russen zurückdrängen. Die Befehlshaber ließen durch die ansässige Bevölkerung mehrere Feldbefestigungen errichten. Auf der Napoleonschanze gab es drei Geschützstellungen, um die wichtigen Transportwege nach Böhmen abzusichern. Es gab verlustreiche Schlachten auf dem Gebiet zwischen der Oberlausitz und der Sächsischen Schweiz. Nachdem sich Österreich im August 1813 mit den Russen und Preußen verbündete, wurde die Niederlage Napoleons mit der Völkerschlacht bei Leipzig besiegelt. Die Napoleonschanze bietet erwartungsgemäß einen prächtigen Rundblick. In nordwestlicher Richtung liegt das in Hügelland eingebettete Hohnstein. Burg und Kirche markieren eindrucksvoll den Ortskern. Wir beenden die Wanderung, indem wir in südöstliche Richtung den Hang bis zur Brandstraße hinab wandern und nach wenigen Schritten am Ausgangspunkt der Tour ankommen.
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