Schloss Hartenfels
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Beschreibung
Die Stadt Torgau ist mit Schloss Hartenfels eng verbunden. Als bedeutendster Baustein im Stadtensemble prägt das überragende Bauwerk das Antlitz einer der schönsten Renaissancestädte Deutschlands.
Auf dem Schlossterrain gibt es vieles zu entdecken: Die Schlosskirche zum Beispiel, den ersten protestantischen Neubau in Europa, entworfen nach Ideen Martin Luthers und von ihm persönlich geweiht. Oder den Großen Wendelstein, der den Schlosshof dominiert und Bauingenieure sowie Architekten noch heute als unmögliche Treppe ins Staunen versetzt. Baumeister Konrad Krebs entwarf sie ohne stützenden Mittelpfeiler. Hartenfels galt einst als modernes Wohnschloss. Kein Wunder, versorgte doch ein geheimer Getränkeaufzug leise klirrend den tafelnden Adel mit Nachschub.
In einem Flügel des Schlosses befasst sich eine Dauerausstellung mit der Geschichte Torgaus als Haftort im 20. Jahrhundert. Fotos, Dokumente, Biografien und Video-Interviews beleuchten das Wehrmachtstrafsystems im Nationalsozialismus, die Geschichte der Sowjetischen Speziallager und den Strafvollzug der DDR in Torgau.
Barrierefrei
Hinweise zur Barrierefreiheit / Abweichungen von den Piktogrammen:
- Schlosskapelle und Schlosshof sind barrierefrei für Rollstuhlfahrer zugänglich
- Lapidarium ist für Rollstuhlfahrer nur mit Begleitperson zugänglich: Zugang über Elbstraße, 4 cm Schwelle an Eingangstür, Rampe (12% Stg., 4 m lang) in den Keller
Reformation
Nach dem Tod Friedrich des Weisen im Mai 1525, der bereits Schloss Hartenfels als Residenz ausgebaut hatte, machten seine Nachfolger Torgau zum politischen Zentrum. Sein Bruder Johann, der bereits seit dem Tod ihres Vaters Ernst Mitregent gewesen war, wurde Kurfürst. Johann stand der Reformation positiv gegenüber und pflegte ein freundschaftliches Verhältnis zu den Reformatoren, was ihm seinen Beinamen „der Beständige“ einbrachte. Unter ihm wurde Torgau zum politischen Zentrum der Reformation. 1526 wurde der Torgauer Bund gegründet, eine Interessenvereinigung protestantischer Landesherrn. Sein ältester Sohn Johann Friedrich, genannt „der Großmütige“, folgte ihm 1532 nach. Er vollendete den Ausbau von Schloss Hartenfels. So entstand 1533-36 die „unglaubliche Treppe“, der Große Wendelstein, der Architekten noch heute Rätsel aufgibt. Wie eine Spindel schwingt er sich ohne Stütze über zwei Stockwerke nach oben. Am oberen Portal befindet sich die erste plastische Darstellung Luthers in einem Medaillon. Im Oktober 1544 weihte Martin Luther die Torgauer Schlosskirche ein, den ersten protestantischen Kirchenneubau.