Museum für Druckkunst Leipzig
Tel. : +49 (0) 341 231620
Fax. : +49 (0) 341 2316210
Beschreibung
Zwischen Technik und Kunst lassen rund 100 funktionierende Maschinen für historische Guss-, Satz- und Drucktechniken in einer aktiven Werkstatt 500 Jahre Druckgeschichte lebendig werden.
Barrierefrei
Hinweise zur Barrierefreiheit / Abweichungen von den Piktogrammen:
- Seperater Eingang über den Hof zum Hintereingang
- Aufzug: Tür 114 cm, Fläche 102x200 cm, Bedienelemente 175 cm
- Exponate zum Fühlen/ Tasten vorhanden
- Spezielle Führungen für Sehbehinderte nach Anmeldung und ab 5 Personen
- Erklärungen in Leichter Sprache sind möglich
Industriekultur
Schwarze Kunst
Der kanadische Medientheoretiker Marshall McLuhan, der berühmteste seiner Zunft, rief 1962 das Ende der Gutenberg-Galaxis aus. Zu diesem Zeitpunkt schickte sich das Fernsehen gerade an, die Jahrhunderte währende Herrschaft des Buches zu beenden und unsere Wahrnehmung und damit unsere Kultur zu verändern. Nun, 50 Jahre später, nach dem Siegeszug des Computers und des Internets, hat die Entwicklung McLuhan grundsätzlich bestätigt. Es gibt aber dennoch nicht weniger Bücher als vorher. Und es drängt sich auf, zu vermuten, dass das an der Materialität des Buches liegt, an seiner räumlichen Ausbreitung, die dem Gedächtnis entgegen kommt, an seinen optischen, haptischen, olfaktorischen Eigenschaften. Oder einfacher gesagt: Vielleicht lieben wir das Papier und die Buchstaben ja genauso sehr wie ihre Bedeutung. Im Leipziger Museum für Druckkunst kann man diese These überprüfen. Mehr noch: In einem der vielen Workshops kann man sich von erfahrenen Druckern, Setzern und Schriftgießern in die Welt der Buchherstellung einführen lassen. Zum Museum gehören eine funktionsfähige Schriftgießerei, eine Maschinen- und Handsetzerei, Druckpressen und -maschinen, eine Holzstich- und Lichtdruckwerkstatt sowie eine Handbuchbinderei. Untergebracht ist das Museum in einem Gebäude, das nach seiner Errichtung im Jahr 1876 als zunächst als Strick- und später Lampenfabrik diente, aber schon 1921 in eine Druck- und Verlagsgeschäft umgebaut wurde und dessen Architektur – mit einer schönen Fassade im Art Déco-Stil - seitdem selbst den Geist der Gutenberg-Galaxie atmet.