Konrad-Wachsmann-Haus Niesky
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Beschreibung
Niesky war einst das Zentrum des Holzfertighausbaus. Das einstige Direktorenhaus und die Musterhaussiedlungen der Firma Christoph & Unmack zeugen davon.
Industriekultur
Holz-Kunst
Der rasante Bevölkerungsanstieg im 19.Jahrhundert ließ bald auch die Idee aufkommen, den Wohnungsbau zu industrialisieren. Die 1882 gegründete Firma Christoph & Unmack in Niesky hatte bereits transportable Baracken in Tafelbauweise, bei der einzelne Wandplatten in der Fabrik vorgefertigt und auf der Baustelle montiert werden, unter anderem für das preußische Militär hergestellt, als sie um 1900 begann, Konstruktionsprinzipien des Barackenbaus auch auf dauerhaft genutzte Bauten zu übertragen. Die konsequente und innovative Umsetzung des Fertighauskonzepts machte Niesky zum Zentrum des europäischen Holzbaus. Von 1926 bis 1929 war Konrad Wachsmann Chefarchitekt bei Christoph & Unmack und erlangte bald große Berühmtheit. Zwei herausragende Beispiele seines Wirkens sind erhalten geblieben: das Sommerhaus für Albert Einstein in Caputh bei Potsdam und das Direktorenhaus in Niesky, das 1927 nach seinem Entwurf realisiert wurde. 1941 musste Wachsmann, weil er jüdischer Abstammung war, in die USA emigrieren, wobei ihm Einstein half. Dort realisierte er mit dem Bauhausarchitekten Walter Gropius weitere Fertighausprojekte. Das Direktorenwohnhaus wurde 2005 von der Stadt Niesky gekauft, saniert und als Informations-, Ausstellungs- und Forschungszentrum für modernen Holzbau wiedereröffnet. Allein in der Niesky sind noch fast 100 weitere Holzfertighäuser erhalten geblieben, die einst als Wohnbauten für Mitarbeiter des Werkes sowie als öffentliche Gebäude entstanden und gleichzeitig als Musterhäuser dienten. Ein Rundgang durch Niesky lohnt also.
Bauhaus und Moderne
Das Gebäude wurde als »Direktorenhaus« 1927 für die in Niesky ansässige Christoph & Unmack AG nach dem Entwurf von Chefarchitekt Konrad Wachsmann (1901 – 1980) errichtet. Dieses hervorragende Zeugnis klassisch moderner Architektur ist der einzig bekannte Bau Wachsmanns in Blockbauweise. Die schnell zu errichtenden und kostengünstigen Typenbauten sollten zuerst die Angestellten des Unternehmens auf angemessene Weise unterbringen und perspektivisch helfen, die massive Wohnungsnot in der Weimarer Republik zu lindern. Gemeinsam mit anderen Holzbauten der Moderne prägt das Direktorenhaus wesentliche Bereiche des Nieskyer Stadtbildes. Von 1990 bis 2005 stand es leer. Heute ist es denkmalgerecht nach dem originalen Farbkonzept saniert und ein Ausstellungs-, Kultur- und Informationszentrum zum Thema »Holzbauten der Moderne«. Das Nieskyer Wachsmann-Haus ist es eine wichtige Station im Verbund TOPOMOMO (Topography of the modern Movement) – einem internationalen Verbund von herausragenden (Wohn)Gebäuden der Moderne.
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