Ein weiterer ist der 200. Geburtstag von Hans Kudlich. Kudlich war inmitten der Revolutionsereignisse aktiv involviert und gilt als der „Bauernbefreier“ in der Habsburgermonarchie.
Nach der Niederschlagung der Aufstände floh er in die Vereinigten Staaten, wo er sich für das Deutschtum einsetzte und seinen Beruf als Arzt ausübte.
Hans Kudlich ist auf der böhmischen Seite des Erzgebirges um einiges bekannter als auf der Deutschen. In Kooperation mit dem Regionalmuseum Chomutov und dem Freundeskreis Bauernbefreier HANS KUDLICH e.V. bringt das gemeinsame deutsch-tschechische Ausstellungsprojekt diese interessante historische Persönlichkeit den Besuchern in Form eines begehbaren Geschichtsbuches näher.
Die zweisprachig angelegte Ausstellung macht am Beispiel der grenzüberschreitenden Revolutionsereignisse einmal mehr die historische Bedeutung des Erzgebirges als eine Transferregion zwischen dem Königreich Sachsen und der Habsburgermonarchie deutlich.
Denn auch auf der sächsischen Seite des Erzgebirgskammes brodelte es in den Jahren 1848 und 1849 ganz gewaltig. Ob bei der flammenden Rede Robert Blums in Annaberg, bei dem Marsch der Buchholzer Turner unter Fritz Hesse und Georg Adler nach Dresden oder beim Aufstand der Nagelschmiede im Raschaugrund:
Diese Ausstellung in der Manufaktur der Träume rückt ebenso lokale und regionale Ereignisse in Sachsen und im Erzgebirge in den Fokus. Dabei veranschaulicht sie diese mit exklusiven Exponaten aus der Sammlung der Städtischen Museen und privaten Sammlungen.
Die Volksaufstände in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden teilweise blutig niedergeschlagen, doch dadurch wurden ganz entscheidende Weichen auf dem Weg hin zu einem demokratischen und geeinten Deutschland gestellt, wie die Sonderausstellung „Das begehbare Geschichtsbuch - Hans Kudlich und die Revolution von 1848“ bis 30. Juni 2023 zeigt.