Geboren und aufgewachsen in Deutschbaselitz bei Kamenz, besuchte Georg Baselitz (* 1938 als Georg Kern) Mitte der 1950er-Jahre als Jugendlicher die Dresdner Kunstsammlungen, die er 2013 in einem Interview (Georg Baselitz. Hintergrundgeschichten, SKD 2013, S. 45ff) als „das Fundament“ für sein eigenes Schaffen bezeichnet. Hier führt er fort: „Man arbeitet als Künstler gegen die Bilder, die es schon gibt, aber auch mit ihnen“. Diese Referenzen spiegeln sich auch in einigen der gezeigten Werke: „Statement“ (1999) bezieht sich beispielsweise auf Raffaels „Sixtinische Madonna“ (1512/13), „The Bridge Ghost’s Supper“ (2006) auf die Künstler der BRÜCKE.
In Dresden sah Baselitz 1956 unter anderem Bilder von Ferdinand von Rayski. Nach dessen Landschaftsstudie „Wermsdorfer Wald“ (um 1859), das als Reproduktion auch in Baselitz‘ Schule hing, malte der Künstler ab 1969 verschiedene Waldbilder. Diese Werkserie markiert den Beginn einer jahrzehntelangen Eigenheit seiner Malerei: Von nun an stellt Baselitz seine Motive auf den Kopf.